Evangelische Kirche in Baden, Elsass und Lothringen rufen zur Europawahl auf
Evangelische Landeskirche in Baden
05. Mai 2014
Karlsruhe / Strasbourg. Die leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen in Baden, Elsass und Lothringen haben die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, sich an der bevorstehenden Europawahl zu beteiligen. „Am 25. Mai wählen gehen heißt, die in freier Übereinkunft geschlossene europäische Gemeinschaft zu stärken und an die Lösung unserer sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme gemeinsam zu glauben“, heißt es im Wahlaufruf des badischen Landesbischofs Ulrich Fischer und seines Amtsbruders Christian Albecker, Président de l’Union des Eglises Protestantes d’Alsace et de Lorraine.
Die beiden protestantischen Kirchenleitenden würdigten das Europaparlament als „maßgebende politische Institution“ und als „Garanten von Frieden, Demokratie, Solidarität und Rechtsstaatlichkeit“. Trotz zunehmend ungerechter Lebensverhältnisse und bedrohter Umwelt seien „die Errungenschaften intensiver Verhandlungen in den letzten 60 Jahren enorm“. Mit ihrer Stimme könnten die Bürgerinnen und Bürger die Europaabgeordneten unterstützen, „die sich weiterhin kraftvoll einsetzen wollen für ein friedliches, solidarisches und gerechtes Europa“.
Der Wahlaufruf im Wortlaut:
Europa –Grundlage eines gesicherten Friedens
Dieses Jahr finden die Wahlen zum Europaparlament vor einem ganz besonderen Hintergrund statt:
Vor hundert Jahren läutete der Ausbruch des 1. Weltkriegs als Folge eines überbordenden Nationalismus das Ende der von Europa dominierten Welt ein.
Vor fünfundsiebzig Jahren unterlag die Welt während des 2. Weltkriegs dem Einfluß totalitärer und zerstörerischer Ideologien.
Seit über fünfzig Jahren trägt die Konferenz der Kirchen am Rhein bei zur Versöhnung, insbesondere zwischen Deutschland und Frankreich, sowie zur Völkerfreundschaft allgemein.
Vor fünfundzwanzig Jahren fiel die Mauer –ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Versöhnung in Europa.
Das Europaparlament –eine maßgebende politische Institution
Kein Land der Welt kann im Zeitalter der Globalisierung isoliert handeln und existieren. Kein Kontinent kann über den anderen hinwegsehen. Das Europaparlament ist ein wichtiger Garant von Frieden, Demokratie, Solidarität und Rechtsstaatlichkeit im Rahmen internationaler Zusammenarbeit. Es ist maßgeblich beteiligt an den politischen Entscheidungen auf europäischer Ebene, die erheblichen Einfluß auf nationalstaatliche Politik und Rechtsprechung haben. Je mehr Bürgerinnen und Bürger sich an den Wahlen beteiligen, desto größer ist die Legitimität der Abgeordneten.
Noch ist nicht alles perfekt, aber es wurde entscheidendes erreicht
Immer wieder werden die grundlegenden Werte der europäischen Gemeinschaft in Frage gestellt. Tiefgreifende ökonomische Entwicklungen schaffen immer mehr ungerechte Lebensverhältnisse und bedrohen die Umwelt. Ausgrenzung und nationale Egoismen bedrohen ein solidarisches Zusammenleben.
Und trotzdem: die Errungenschaften intensiver Verhandlungen in den letzten 60 Jahren sind enorm. Das europäische Modell verwahrt sich vor Gleichmachung. Die Europaabgeordneten können und wollen dies leisten. Dazu brauchen sie aber die volle Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger, in deren Namen sie handeln.
Bürgerinnen und Bürger einer einzigartigen Kooperationsgemeinschaft
Am 25. Mai wählen gehen heißt, diese in freier Übereinkunft geschlossene Gemeinschaft zu stärken und zu leben; heißt, an die Lösung unserer sozialen, ökonomischen und ökologischen Probleme gemeinsam zu glauben. Jeder für sich können wir es nicht schaffen. Nur gemeinsam haben wir Gewicht im Reigen der Weltmächte.
Deshalb: Gehen Sie am 25. Mai wählen! Unterstützen Sie mit Ihrer Stimme die Europaabgeordneten, die sich weiterhin kraftvoll einsetzen wollen für ein friedliches, solidarisches und gerechtes Europa.
Ulrich Fischer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Baden
Christian Albecker, président de l’Union des Eglises Protestantes d’Alsace et de Lorraine
Weitere Hinweise:
www.leuenberg.eu;
www.elections2014.eu/fr
www.elections2014.eu/de
www.ekiba.de
www.uepal.fr
07. Mai 2014
Evangelische Landeskirche in Baden
www.ekiba.de
