Landesbischof Bedford-Strohm fordert zusätzliche Beschäftigungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

11. April 2014

Mehr Förderung für Langzeitarbeitslose fordert der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Diese sei in den letzten Jahren immer schlechter geworden – seit 2010 habe sich das Hilfsangebot nahezu halbiert, kritisierte er in einem Gespräch mit der SPD-Bundestagsfraktion heute in Berlin über die ökumenische Sozialinitiative der Kirchen, die im Februar der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
 
„Jugendwerkstätten und Beschäftigungsunternehmen für Erwachsene mussten schließen, weil die Fördermittel im Rahmen des nach der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise geschnürten Sparpakets der Bundesregierung weggefallen sind. Mehr als ein Drittel der Beschäftigungsunternehmen musste seine Arbeit komplett einstellen. Und das, obwohl auch die gute Konjunktur nicht zu einer Verringerung der Zahl der Langzeitarbeitslosen geführt hat. Sie ist mit aktuell 1,08 Millionen auf dem höchsten Stand seit Anfang 2011“, argumentierte der Landesbischof. Das angemessene Verhältnis von „Fördern“ und „Fordern“ sei aus der Balance geraten.
 
Dem hingegen bedürfe es öffentlich geförderter Maßnahmen zur Qualifizierung und Wiedereingliederung in Beschäftigung bis hin zu einer sozialpädagogischen Begleitung der Betroffenen, analysierte Bedford-Strohm. Da es vor allem an Perspektiven für Langzeitarbeitslose mangele, wären für diesen Personenkreis zusätzliche Beschäftigungsmaßnahmen, etwa im Sinne eines geförderten Arbeitssektors, erforderlich.

Dass von 2015 an 30.000 Stellen für Hartz IV-Empfänger ohne Berufsabschluss entstehen sollen, sei ein wichtiger Anfang, allerdings profitierten davon nur drei Prozent der Betroffenen. Auch die anderen 97 Prozent dürfen nicht alleingelassen werden, forderte Bedford-Strohm.
 
München, 11. April 2014

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