Landesbischof Bedford-Strohm: Keine Abschottung, sondern dem Zusammenleben eine Chance geben.

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

09. April 2014

Für ein weltzugewandtes und hoffnungsstiftendes Menschenbild sprach sich der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm heute in München aus. Im Rahmen einer Veranstaltung der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) verwahrte er sich dagegen, Visionen von einem gelingenden Zusammenleben der Menschen als „Traumtänzerei“ abzutun.
 
Nach christlichem Verständnis sei der Mensch dazu bestimmt, mit seinen Mitmenschen zusammen zu sein. Mit Blick auf die Diskussionen um die neu zu errichtenden Aufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende warb der Landesbischof daher für Offenheit bei der Bevölkerung in den Kommunen, in denen diese dringend benötigten Einrichtungen errichtet werden sollen. „Wer sich hier gegen Integration und für Abschottung stark macht, kann sich jedenfalls nicht auf die christliche Anthropologie berufen“, stellte der Landesbischof klar.  Stimmen, die durch einseitige Betonung misslingender Erfahrungen des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen auf Abschottung drängten, müssten deswegen auf den klaren Widerspruch der Kirchen treffen, so Bedford-Strohm.
 
Menschenwürde sei etwas von Gott Zugesprochenes, das weder selbst verwirkt noch von anderen abgesprochen werden könne, erläuterte der bayerische Landesbischof. Dies sei eine Erkenntnis christlicher Anthropologie, die jenseits aller konfessionellen Unterschiede eine grundlegende Bedeutung habe.
 
An der Veranstaltung „Achillesferse der Ökumene? Das Menschenbild der Konfessionen“ im Senatssaal der LMU nahmen außer dem bayerischen Landesbischof u.a. auch der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurt Kardinal Koch, und Bischof Arthur Kennedy, Boston, teil.
 
München, 9. April 2014

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