Den aktuellen Fragen von Konfirmandinnen und Konfirmanden neu begegnen

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck gibt sich neue Leitsätze zur Konfirmandenarbeit

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

29. März 2014

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat auf ihrer Frühjahrssynode neue Leitsätze für ihre Konfirmandenarbeit verabschiedet. Mit dieser Neuorientierung stellt sie sich den Herausforderungen, die aus den fortschreitenden Veränderungen in der Schul- und Bildungslandschaft erwachsen. Zugleich wird die aktuelle Lebenswirklichkeit von Jugendlichen neu in den Blick genommen.
 
In seiner Einbringung wies Propst Helmut Wöllenstein darauf hin, dass das heutige Medienverhalten der Konfirmandinnen und Konfirmanden ebenso berücksichtigt werde wie die Situation an den Schulen als Erlebnis- und Sozialwelt. Besonders bei Ganztagsschulen seien die schulischen Zeiten, Räume und Abläufe zu berücksichtigen und verbindliche Absprachen zu treffen. Die Kenntnis von biblischen Inhalten und kirchlichen Traditionen sei bei Jugendlichen nicht mehr selbstverständlich. „Was bedeutet der zunehmende Traditionsabbruch?“ fragte Wöllenstein und betonte zugleich, die Erstbegegnung im Konfirmandenunterricht enthalte neue Chancen und neue Herausforderungen. Entscheidend sei die Einbindung der Gemeinde in die Verantwortung für die Konfirmandenarbeit. Neben Exkursionen und Praktika in Bereichen der Gemeindearbeit sei hier auch die Einbindung von Haupt- und Ehrenamtlichen, Teamern und Eltern in ein gemeindepädagogisches Gesamtkonzept angestrebt. Vielfältige Organisationsformen ständen zur Verfügung: Kursmodelle und wöchentliche Treffen, Kombination der Konfirmandenzeit im 3. und im 8. Schuljahr, KonfiCamp, KonfiCastle und andere Konfi-Freizeiten. 
 
Unbestritten und aktuell blieben die substantiellen theologischen Formulierungen, auf die sich Konfirmandenarbeit auch künftig beziehe: an Jesus Christus glauben, zur Kirche gehören und als Christ verantwortlich leben. Sie bedürften allerdings neuer Erschließung und Aneignung. Genau an diesem Punkt zeige sich die Weiterentwicklung der vorliegenden Konzeption gegenüber der alten, wie Wöllenstein betonte. Gleichwohl enthielten auch die neuen Leitlinien eine Zielbeschreibung, die den „Horizont des Christlichen Glaubens“ bestimme: die Bibel, Texte der Katechismustradition, Themen wie Taufe, Abendmahl, Gott, Gebet und Vater unser, Jesus Christus, Schöpfung, Gerechtigkeit, Schuld und Vergebung.
 
Zum Abschluss seiner Ausführungen hob Wöllenstein hervor, an der Neuausrichtung zu arbeiten sei ein Stück Selbstvergewisserung: „Es ist nicht nur die Frage, wie machen wir das, sondern wer sind wir, wenn wir uns dieser wichtigen Aufgabe stellen: der Bezeugung des Evangeliums, der Weitergabe, der Ermöglichung des Glaubens für junge Menschen. Das ist in unserem Jahr der Konfirmation, 475 Jahre nach Einführung der Konfirmation, für die gesamte protestantische Welt von Ziegenhain aus ein Teil der Identität unserer Evangelischen Kirche von Kurhessen Waldeck. Identität aber will gelebt sein“.

Leitsätze zur Konfirmandenarbeit

29. März 2014

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
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