Lutherweg wächst weiter

Vertreter aus 6 Bundesländern trafen sich am Sonnabend in Leipzig zum Lutherwegtag

Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt

27. Januar 2014

Der Lutherweg in Deutschland wird in diesem Jahr weiter wachsen. Das berichteten Organisatoren des Weges aus Bayern und Hessen beim vierten Lutherwegtag am Sonnabend in Leipzig. Über 70 Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen, Kommunen, Tourismusverbänden und Unternehmen aus sechs Bundesländern waren zusammengekommen, um sich über den Ausbau des Weges und gemeinsame Aktivitäten auszutauschen. Konkret geplant ist für 2014 die Eröffnung einer Wegstrecke in Bayern sowie zweier Abschnitte auf dem „Lutherweg 1521“, der von der Wartburg bis nach Worms führt und damit Luthers historische Reise zum Reichstag in Worms nachvollzieht. Auch in Thüringen und Sachsen sind Erweiterungen vorgesehen. Der nächste Lutherwegtag wird 2015 in Bad Hersfeld stattfinden.
 
„Der Lutherweg wird weiter wachsen und ist nicht nur für Mitteldeutschland, sondern für ganz Deutschland bedeutend“, sagte Christian Otto, Vizepräsident der Lutherweggesellschaft und Beauftragter des Freistaates Sachsen für die Reformationsdekade. Im Gegensatz zum Jakobsweg, der nach Santiago de Compostella führt, stehe beim Lutherweg mehr der Weg selbst im Mittelpunkt, wenngleich Wittenberg ein wichtiger Orientierungspunkt sei. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung kündigte eine Beteiligung der Stadt Leipzig am Lutherweg an und betonte: „Das ist uns wichtig zum Wohle der Idee des Glaubens - und um Menschen Orte zu bieten, an denen sie zur Ruhe kommen können.“ In einem Vortrag beleuchtete der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten Sachsen-Anhalt, Dr. Stefan Rhein, das Verhältnis Luthers zu Leipzig, wo 1519 die berühmte Disputation mit Johann Eck stattfand. „Luther hat die Leipziger oft kritisiert und hatte hier viele Gegner“, sagte Rhein. „Doch Leipzig ist zugleich der Ort, an dem Luther zum ersten Mal weithin bekannt wurde.“
 
Berichte aus den einzelnen Bundesländern nahmen unter anderem auf die Entwicklung des Lutherweges in Bayern Bezug, wo bislang 96 Kilometer Wegs im Coburger Land ausgeschildert sind. Neu in Dienst genommen werden soll bis zum Sommer ein Wegstück im Frankenwald im Bereich Ludwigstein. Geplant sind auch regelmäßige Pilgerwanderungen, an denen sich der frühere bayerische Ministerpräsent und Schirmherr des Lutherweges in Bayern, Dr. Günther Beckstein, beteiligen will.

Der „Lutherweg 1521“, der durch Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz führt und von einem gleichnamigen Verein getragen wird, soll 2016 komplett eröffnet sein. Schirmherr wird hier der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sein. Geplant ist in Hessen auch eine Ausbildung von Pilgerbegleitern. Angedacht ist weiterhin die Eröffnung einer Strecke des Lutherweges in Brandenburg, wo 18 Städte beschlossen haben, sich enger mit ihrer Reformationsgeschichte zu befassen.
 
Beim  Lutherwegtag in Leipzig diskutierten die Teilnehmer in Arbeitsgruppen unter anderem über die Bedeutung des Pilgerns, über Gestaltungsmöglichkeiten für Wegstationen und die Vermarktung des Weges sowie über die Öffentlichkeitsarbeit für den Lutherweg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tagten im Neuen Rathaus zu Leipzig und waren auch im historischen Gasthof „Auerbachs Keller“ zu Gast, wo Luther mehrfach übernachtete.
 
Organisiert wurde der Lutherwegtag von der Lutherweggesellschaft, die als Dachorganisation Aktionen und Pläne am gesamten Lutherweg vernetzt. Beteiligt sind die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern, Hessen und in Zukunft auch Brandenburg. Der Lutherweg-Gesellschaft gehören Vertreter der evangelischen Kirchen, der Tourismusverbände, des Wanderverbandes Sachsen-Anhalt sowie Einzelpersonen an. Der Lutherweg führt zu den Wirkungsstätten Martin Luthers und zu vielen Orten, die mit der Reformation in Verbindung stehen. Darüber hinaus laden viele evangelische Kirchen zur Besichtigung und zum Innehalten ein. Der Gedanke des Pilgerns nimmt auf dem Lutherweg einen wesentlichen Platz ein.

Lutherstadt Wittenberg / Leipzig, 27. Januar 2014

Evangelische Landeskirche Anhalts
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