Kirchen-Aktion im Internet: „Hinschauen und nicht wegschauen“

EKHN.de nimmt Obdachlosigkeit in Frankfurt in den Blick

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

27. Januar 2014

Mit einem etwas anderen Stadtplan von Frankfurt informiert die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau auf ihrer Website ab sofort über Obdachlosigkeit. Auf  www.EKHN.de erwartet die Besucher ein Plan der Innenstadt, der das Leben von Obdachlosen an zentralen Punkten der Mainmetropole aufgreift. „Hinschauen und nicht wegschauen“ – das ist das Ziel der Aktion. Hinter dem Stadtplan verbirgt sich ein multimediales Themen-Special mit Videos, Bildern, Texten und einer Andacht.

Verborgene Geschichten und Biographien zeigen

Dort, wo sonst die bekannten Gebäude der Stadt und  touristische Ziele zu finden sind, verbergen sich bei genauem Hinsehen die Geschichten und Biografien der Menschen, die zwar in Frankfurt leben, aber kein Dach über dem Kopf haben. Da ist zum Beispiel die Hauptwache: Über der Erde findet der Frankfurt-Besucher ein sympathisches Café – unter der Erde in der sogenannten B-Ebene behandelt eine Tierärztin gerade den Hund eines Obdachlosen. Im Winter übernachten hier in der Halle zur U-Bahn viele Menschen, um sich vor der Kälte zu schützen. Menschliche Kälte erleben Obdachlose am Römer: Während viele Touristen hier vor dem historischen Rathaus ihre Urlaubsfotos schießen, kommen die Menschen am Rande des Platzes nicht mit aufs Bild, sie werden gerne übersehen.

Pröpstin Scherle online: „Jeder ist wertvoll und einzigartig“

„Nicht wegsehen, sondern hinschauen“ – diesen Appell richtet Pröpstin Gabriele Scherle an die Besucher von Frankfurt. Die Pröpstin beschäftigt sich in dem multimedialen Themen-Special auf EKHN.de mit dem biblischen Psalm 139, der mit Hilfe von Bildern von Menschen ohne festen Wohnsitz den Besuchern der Website näher gebracht werden soll. „Jeder Mensch ist wertvoll. Jedes Leben einzigartig. Auch wenn Menschen wegsehen. Gott sieht dich“, so die Pröpstin in ihrer Online-Andacht.

Frankfurts Diakonie-Leiter Frase: „Den Menschen umfassend helfen“

Der multimediale Stadtplan zeigt auch, an welchen Orten in Frankfurt obdachlose Menschen Hilfe bekommen. Das „Weser5“-Diakoniezentrum bietet zum Beispiel wohnungslosen Menschen mitten im Bahnhofsviertel umfassende Hilfe in Lebenskrisen, Beratung und Begleitung. „In Weser5 wollen wir wissen, wie es den Menschen geht und welche Probleme sie haben, damit wir helfen können“, erklärt Dr. Michael Frase, Leiter des Diakonischen Werks für Frankfurt am Main. „Glaube und Handeln, Glaube und Nächstenliebe, Glaube und Diakonie sind stark verschränkt. Darum ist die Diakonie auch eine Wesensäußerung der Kirche“, sagt Frase.

Besonderer Stadtplan auf www.ekhn.de

Der interaktive Stadtplan rund um Obdachlosigkeit in Frankfurt ist auf www.EKHN.de abrufbar. Die Website wird von der Multimediaredaktion im evangelischen Medienhaus im Auftrag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau produziert und behandelt religiöse, soziale sowie ethische Themen aus Hessen und Rheinland-Pfalz.


Frankfurt a.M. / Darmstadt, 27. Januar 2014

www.ekhn.de