Freistaat und Landeskirche eröffnen Themenjahr „Reformation und Politik“

Festvortrag von Kulturminister Christoph Matschie

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

14. Januar 2014

Am kommenden Freitag (17. Januar) wird das Themenjahr der Reformationsdekade "Reformation und Politik" durch den Freistaat Thüringen und die Evangelische Kirche Mitteldeutschland (EKM) in Altenburg eröffnet. Um 11 Uhr beginnt ein Gottesdienst in der Brüderkirche mit Propst Siegfried Kasparick, Beauftragter der Landesbischöfin für Reformation und Ökumene, Pfarrer Reinhard Kwaschik und dem Chor des Christlichen Spalatin-Gymnasiums. Anschließend ist im Rathaus ein Empfang geplant. Zum Programm gehören ein Festvortrag von Christoph Matschie, Thüringer Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur, sowie Grußworte von Oberbürgermeister Michael Wolf und Regionalbischof Diethard Kamm. Ein Spalatinweg wird um 12 Uhr in Altenburg eingeweiht. Damit startet gleichzeitig ein Schülerführer-Projekt.

Thüringens Kulturminister Christoph Matschie beschreibt Thüringen als ein Kernland der Reformation: "Hier wurde mit dem Aufbruch in die Moderne ein neues Kapitel der europäischen Geschichte aufgeschlagen. Vor nun fast 500 Jahren begann ein Modernisierungsvorhaben, das nicht nur die Kirche, sondern die ganze Gesellschaft erfasste. Damals standen Mitbestimmung, Demokratie und freie Willensbildung auf keiner Tagesordnung. Aber mit der Reformation nahmen die Verweltlichung der Macht, eine moderne Gesetzgebung und ein neues Staatsverständnis ihren Anfang. Diese Ursprünge in Erinnerung zu rufen, sie neu zu entdecken und ihre Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft zu diskutieren, steht im Mittelpunkt des Thüringer Themenjahrs Reformation und Politik."

Dem Themenjahr sind zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen in ganz Thüringen gewidmet. Auch in Altenburg ist dazu ein umfangreiches Programm geplant. Höhepunkt ist am 17. Mai die Eröffnung der Ausstellung "Spalatin - Steuermann der Reformation" an zwei Orten: Eine Sonderausstellung im Residenzschloss (Mai bis Oktober) und eine Dauerausstellung in der Kirche St. Bartholomäi. Die Schirmherrinnen dafür sind Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und Landesbischöfin Ilse Junkermann. Außerdem sind Foren und Vorträge geplant, und in einem Sammelband zur Ausstellung werden aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wirken Spalatins veröffentlicht.

Pfarrer Reinhard Kwaschik ist dankbar dafür, dass die Eröffnung des Themenjahres in Altenburg stattfindet. "Seit 2008 haben wir uns dafür bei Freistaat und Landeskirche engagiert, weil unser Protagonist Georg Spalatin privilegiert für das Jahres-Motto ist", betont Kwaschik. "Er befand sich in einer wichtigen Zwitterrolle zwischen Macht und Kirche. Als Lehrer der Prinzen hatte er direkten Kontakt zum Kurfürsten - er konnte als Vermittler wirken und die Hände über Luther halten. Ich denke, die Schutzhaft auf dem Weg von Worms zur Wartburg ist hauptsächlich ihm zu verdanken", informiert der Pfarrer.

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14. Januar 2014

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