Christus in den Flüchtlingen erkennen

Präses Kurschus: Gott nennt Unrecht beim Namen

Evangelische Kirche von Westfalen

18. November 2013

Weil Gott seinen Platz an der Seite der Armen und Schwachen einnimmt, ist er dort als „Mensch unter den Menschen am Rande“ gegenwärtig: Für Präses Annette Kurschus ergibt sich daraus, „den anderen Menschen – auch den Schwierigsten und Unansehnlichsten – so zu begegnen, als begegnete ich in ihnen Christus selbst.“ Die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen predigte am Sonntag (17.11.) in der Dortmunder Reinoldikirche.

In ihrer Predigt über das „Weltgericht“, wie es in der Bibel überliefert ist (Matthäus 25,31-46), sagte die Präses: „Der lebendige Gott wird am Ende zurückkommen auf unser Leben. Es wird nicht alles im Sande verlaufen. Es wird sich nicht alles in Beliebigkeit auflösen, was wir getan und gelassen haben. Das hat etwas mit Ansehen zu tun. Mit Würde. Wir könnten es sogar als Auszeichnung begreifen. So wichtig werden wir genommen.“ Das Gericht am Ende der Zeit sei also keine Angst einflößende Vision, sondern ein Ausdruck von Gottes Liebe.

Gott, der Schöpfer der Welt, wolle erkannt sein in Obdachlosen, Schwierigen, Armen. „Er will erkannt sein in den Flüchtlingen, die vor Lampedusa ertranken. In dem Straftäter, der in der forensischen Klinik einsitzt und möglicherweise weiterhin gefährlich ist.“ Für Präses Annette Kurschus liegt hier der Grund und Ausgangspunkt für soziale Verantwortung und tatkräftigen Einsatz, um Not und Elend zu lindern.

Der Gottesdienst mit Präses Kurschus fand statt im Rahmen des Themenjahres 2013 „Reformation und Toleranz“. Auf dem Weg zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation 2017 steht in der evangelischen Kirche jedes Jahr unter einem bestimmten Thema, das mit ihrer Erneuerung zu tun hat. 1517 veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg seine Thesen gegen Missstände in der Kirche, um sie zu erneuern. Daraus entwickelte sich eine starke Bewegung, aus der die evangelische Kirche hervorging.
Internet: www.luther2017.de

Dortmund, 18. November 2013

Evangelische Kirche von Westfalen
www.evangelisch-in-westfalen.de