Landeskirche will Kirchenferne neu ansprechen

Landessynode verabschiedet Konzept der „Gestuften Verbindlichkeit“ und Initiative „Anhalt betet“

Evangelische Landeskirche Anhalts

18. November 2013

Die Synode der Evangelischen Landeskirche Anhalts will kirchenferne und aus der Kirche ausgetretene Menschen auf neue Weise ansprechen. Dazu beschloss das Kirchenparlament bei seiner Herbsttagung am gestrigen Freitag ein Konzept der „gestuften Verbindlichkeit“, das auch interessierte Nichtchristen stärker an die Kirche binden soll. Viele Menschen würden sich für die Kirche einsetzen, ohne selbst Mitglied zu sein, so der Beschluss. Sie hätten oft ein Bedürfnis nach verbindlicher kirchlicher Begleitung. In mehreren Schritten sollen Nichtchristen daher mehr über das Leben und Kirche und Gemeinde informiert und durch Freundeskreise eingebunden werden. Ziel der „gestuften Verbindlichkeit“ sind letztlich die Taufe und die Vollmitgliedschaft. Das Konzept soll in Kirchengemeinden, verstärkt aber auch in nicht-kirchlichem Umfeld erprobt werden, etwa in der Diakonie oder in evangelischen Kindertagesstätten.

In einem weiteren Beschluss sprachen sich die Synodalen am Sonnabend dafür aus, dem Gebet in der Landeskirche mehr Raum zu geben. Mit der Initiative „Anhalt betet“ des Theologischen Ausschusses der Synode sollen gemeinsame Gebete und kurze Andachten auch in kleinen Gemeinden auf dem Lande gefördert werden. Durch eine Arbeitshilfe sollen interessierte Menschen – Mitglieder wie Nichtmitglieder - auch ohne Pfarrerinnen und Pfarrern gemeinsam beten können. In vielen der insgesamt 214 anhaltischen Kirchen können nicht in jeder Woche Gottesdienste stattfinden.

Bereits am Freitag hatte die Landessynode beschlossen, eine Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums einzusetzen. Darin heißt es, die anhaltische Landeskirche solle „als Teil des Kernlandes der Reformation eine aktive Rolle als Mitgestalterin der mit dem Jubiläum verbundenen Veranstaltungen sowie als Gastgeberin für Menschen aus aller Welt“ wahrnehmen. Die Arbeitsgruppe wird von Andreas Janßen, Beauftragter der Landeskirche für Kirche und Tourismus, geleitet. Zur Seite steht ein Beirat zur Begleitung und Steuerung, dessen Vorsitz der frühere anhaltische Finanzdezernent Wolfgang Philipps hat.

Hintergrund: Die Landessynode der Evangelischen Landeskirche Anhalts besteht aus 33 von den Ältesten der Kirchenkreise gewählten und sechs von der Kirchenleitung berufenen Synodalen. Zwei Drittel der Synodalen sind Nichttheologen, ein Drittel Theologen. Die Stellvertreter der Landessynodalen werden von den Kreissynoden gewählt. Die Landessynode kommt regelmäßig zwei Mal im Jahr zu Tagungen zusammen, dazwischen arbeiten die Synodalen in Ausschüssen. Die anhaltische Landeskirche hat derzeit rund 40.300 Mitglieder.

Weitere Informationen zur Synode unter http://www.landeskirche-anhalts.de/landeskirche/synode.

Zerbst / Anhalt, 16. November 2013

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