Landesbischof: Weltweite Stimme der Christen unverzichtbar zur Lösung globaler Probleme

Bedford-Strohm reist zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen nach Busan in Südkorea

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

25. Oktober 2013

Die Stimme der Christen aus allen Erdteilen ist unverzichtbar, um globale Probleme wie Klimawandel, Gerechtigkeit oder Gewalt zu lösen. Davon ist der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm überzeugt, der am Montag nach Südkorea reist, um an der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) vom 30. Oktober bis 8. November in Busan teilzunehmen.
 
"Ist es gerecht, wenn junge Arbeiter in China für ein paar Cent Stundenlohn hochwertige Unterhaltungselektronik zusammenbauen, die in Europa für mehrere tausend Euro verkauft wird?" so der bayerische Landesbischof.  Dieselbe Frage stelle sich bei Grabsteinen, die in Indien von Kindern behauen würden, oder bei den sehr niedrigen Preisen, die Kaffeebauern in Südamerika für ihre Ernte bekämen. "Als Christen glauben wir, dass Gott jedem einzelnen Menschen dieselbe Würde geschenkt hat. Können wir dann diese extremen Unterschiede einfach hinnehmen?" Darum sei es unverzichtbar, dass Christen aus den unterschiedlichen Kirchen aus aller Welt zusammenkommen und intensiv darüber beraten, "wo wir mit einer gemeinsamen Stimme sprechen können".
 
Ein großes Anliegen ist Bedford-Strohm, dass der ÖRK seine Rolle nicht in einer Fundamentalopposition gegen die Reichen versteht, sondern den "konstruktiv-kritischen Dialog" mit Politikern und Wirtschaftsführern sucht, "um nach gangbaren Wegen zu Lösungen zu suchen".
 
Bedford-Strohm ist Mitglied der offiziellen 15-köpfigen EKD-Delegation. In Busan werden ca. 1000 Delegierte aus den 349 Mitgliedkirchen des ÖRK erwartet.
 
Die im Ökumenischen Rat der Kirchen zusammengeschlossenen Kirchen vertreten rund 500 Mio. Gläubige weltweit. Mitglieder sind fast alle evangelischen, orthodoxen, anglikanischen, alt-katholischen und altorientalischen Kirchen. Die römisch-katholische Kirche ist kein Mitglied, aber es bestehen langjährige intensive Arbeitsbeziehungen auf unterschiedlichen Ebenen. In jüngster Zeit verstärkt sich auch die Zusammenarbeit mit den Pfingstkirchen, die vor allem in Afrika, Asien und Südamerika viele neue Mitglieder gewinnen.
 
Die ÖKR-Vollversammlung alle sieben Jahre hat zwei Schwerpunkte:
Zum einen wird Bilanz gezogen über die Arbeit in den unterschiedlichen Programmen der vergangenen sieben Jahre und es finden Neuwahlen für die wichtigen Gremien und Kommissionen statt.
 
Im Zentrum stehen jedoch intensive Gespräche und Diskussionen: Neben dem Thema einer gerechten internationalen Wirtschaftsordnung und Frieden stehen Fragen der Ökologie und des Dialogs zwischen den Religionen auf der Tagesordnung. Aber auch zur Mission und Evangelisation liegen den Delegierten Dokumente vor.
 
Neben den Delegierten der Mitgliedskirchen werden Hunderte von Experten und Vertreter der großen internationalen Hilfswerke (z.B. Brot für die Welt) in Busan erwartet.  Darüber hinaus werden Tausende von Gläubigen aus Korea und aus aller Welt anreisen, um die Diskussionen in dem riesigen Kongresszentrum in Busan mitzuerleben. Auch eine bayerische Begleitdelegation wird mit dem Landesbischof nach Busan reisen.
 
Hinweis für Redaktionen:
Für Interviewanfragen an den Bischof, O-Töne und Fotos aus Busan stehe ich gerne zur Verfügung.  Kontakt am besten per Email: johannes.minkus@elkb.de. Bitte beachten Sie dabei die Zeitverschiebung von 7 Stunden: 9 Uhr deutscher Zeit entspricht 16 Uhr Ortszeit in Busan.
 
München, den 25. Oktober 2013

www.elkb.de