Württembergische Landeskirche will syrischen und anderen Flüchtlingen mit 1,4 Millionen Euro schwerem Maßnahmenpaket helfen

Evangelische Landeskirche in Württemberg

09. Oktober 2013

Stuttgart. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg will ihr bestehendes Engagement für Flüchtlinge und Verfolgte ausweiten. Das Kollegium des Oberkirchenrats legt der Landessynode bei ihrer Herbsttagung ein entsprechendes Konzept zur Abstimmung vor, das in den drei zuständigen Synodalausschüssen beraten wurde.
 
Danach werden 700.000 Euro zur Unterstützung von Flüchtlingen im Bereich der Evangelischen Landeskirche in Württemberg eingesetzt. Als Antwort auf die steigenden Flüchtlingszahlen soll im Bereich der Prälaturen Ulm und Heilbronn ein Flüchtlings-Diakonat geschaffen werden, das mit zwei Diakonenstellen ausgestattet wird. In den Prälaturen Stuttgart und Reutlingen ist die Betreuung von Flüchtlingen seit vielen Jahren durch Asylpfarrämter gewährleistet. Außerdem soll die psychosoziale Versorgung ausgebaut werden, zum Beispiel das Angebot für traumatisierte Flüchtlinge, denen bereits jetzt in psychologischen Beratungsstellen geholfen wird.

Die anderen 700.000 Euro sollen in Hilfsprojekte im Nahen Osten fließen. Dort ist die Landeskirche mit mehreren Partnern schon länger aktiv.
 
Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July ist dankbar für die Möglichkeit zur Hilfe: „Wir können die Menschen in ihrer Not nicht alleine lassen. Gott sei Dank haben wir Möglichkeiten, neben der Fürbitte auch materielle Unterstützung zu leisten. Schon jetzt haben wir Strukturen im Nahen Osten, die Flüchtlingen helfen und die wir unterstützen. Und wir haben auch hier vor Ort Betreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die wir jetzt weiter ausbauen.“
 
Der Beschluss über die Hilfsmaßnahmen sei in den Ausschüssen der Landessynode gründlich beraten und vorbereitet worden, sagt Synodalpräsidentin Dr. Christel Hausding: „In den drei zuständigen Ausschüssen der Synode, dem Diakonie-Ausschuss, dem Ausschuss für Mission, Ökumene und Entwicklung sowie dem Finanz-Ausschuss haben wir das Hilfspaket beraten, sodass ich keine Hürden bei der Abstimmung im Plenum der Synode sehe. Die Bibel mahnt uns, Herz und Hand vor dem Notleidenden nicht zu verschließen.
Das gilt jetzt besonders gegenüber syrischen und anderen Flüchtlingen.“ Die Landessynode wird am 23. Oktober 2013 während ihrer nächsten Tagung über das Maßnahmenpaket entscheiden.
 
Zu den Maßnahmen gehört auch die Prüfung, ob die Landeskirche neben den bereits zur Verfügung gestellten Unterkünften (z. B. in Stuttgart-Rohr) den Kommunen weitere Immobilien zur Unterbringung von Flüchtlingen bereitstellen kann. Die Landeskirche begrüßt, dass diakonische Einrichtungen und Kirchengemeinden sich hier engagieren. Das in diesem Zusammenhang genannte Kloster Denkendorf im Landkreis Esslingen, so der Oberkirchenrat, eignet sich dafür nicht. In Aussicht steht dagegen eine andere landeskirchliche Immobilie in Stuttgart, in der mehrere Familien untergebracht werden könnten.
 
09. Oktober 2013

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