Landesbischof Ulrich: „Europäische Flüchtlingspolitik ist eine Schande!“

Nordkirche

04. Oktober 2013

Schwerin (fz). Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Gerhard Ulrich, hat heute (4. Oktober) angesichts der Flüchtlingstragödie vor der Insel Lampedusa zum Gebet aufgerufen. „Wir beten für die Opfer, ihre Angehörigen und alle, die auf der Flucht sind: Niemand verlässt seine Heimat freiwillig!“ Zugleich verurteilte er die europäische Flüchtlingspolitik: „Es ist eine Schande, dass es keine angemessene Flüchtlingspolitik gibt. Europa schottet sich ab – dabei ist eine solidarische Willkommenskultur notwendig.“
 
Ulrich: „Angesichts des Kreuzes, das diese Menschen zu tragen haben, sind wir aufgerufen, die Hände zu falten – aber auch uns einzumischen und auch die deutschen Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft darauf hinzuweisen: Lampedusa ist nicht weit weg. Es geht uns etwas an, wenn Menschen sich auf die Flucht begeben, weil sie sich ihres Lebens nicht sicher fühlen. Und wenn Flüchtlinge, die diese Tragödien überleben, dann bei uns hören: ‚Unser Boot ist voll‘ – dann ist das menschenverachtend.“

04. Oktober 2013

www.nordkirche.de