Hunger nach Gottes Wort lässt Menschen aktiv werden

Ökumenischer Tag der Schöpfung – Umdenken im Alltagsverhalten gefordert

Evangelische Kirche der Pfalz

06. September 2013

Ludwigshafen (lk). Nahrung und Obdach für alle Menschen können nach Aussage des pfälzischen Oberkirchenrats Michael Gärtner nur dann gewährleistet  werden, wenn es  gelingt, die Erde als einen Lebensraum für alle Menschen zu bewahren. „Ohne die Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse von Nahrung und Obdach kann es keine Gerechtigkeit geben“, sagte Gärtner im Gottesdienst zum ökumenischen Tag der Schöpfung auf dem Lutherplatz in Ludwigshafen. Zum Gottesdienst unter dem Thema „Gottes Schöpfung – Lebensraum für alle“ hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) eingeladen.

In seiner Predigt betonte Oberkirchenrat Gärtner, dass  sich mit Nahrungsmitteln heute gut Geld verdienen lasse. Spekulationen mit Lebensmitteln verursachten jedoch mehr Hunger auf der Welt und führten letztlich zu Unfrieden. Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung gehörten jedoch zusammen. „Ohne die Bewahrung der Schöpfung kann es keine Gerechtigkeit auf dieser Erde geben, ohne Gerechtigkeit keinen Frieden“, erklärte der Oberkirchenrat. In Anlehnung an ein Wort von Papst Franziskus unterstrich Gärtner die Berufung der Christen, „die Menschen und die Schöpfung zu hüten“. Sich um die Mitmenschen und die Umwelt zu kümmern, gehöre untrennbar zusammen.

Gärtner räumte ein, dass es schwerfalle, das eigene Verhalten zu ändern. Aufgrund der Komplexität der weltweiten Zusammenhänge ließen sich leicht Entschuldigungen und Ausreden finden. Deswegen sei, in der biblischen Sprache des Propheten Amos, der Hunger nach Gottes Wort nötig. Dieser Hunger ließe die Menschen aktiv werden: „Ich wünsche uns, dass wir nicht mit Brot und Spielen zufrieden sind. Ich wünsche uns den Hunger nach Gottes Wort und einen heiligen Geist, der uns immer wieder unruhig macht und ungeduldig und bereit, uns selbst zu ändern und neue Wege zu gehen.“

Die Evangelische Kirche der Pfalz habe zum Beispiel ein Klimaschutzkonzept beschlossen, nachdem  bis 2015 der CO2  Ausstoß um 25 Prozent  verringert werden solle, sagte Gärtner. Jedes  Gemeindeglied könne sich der Aktion anschließen. Ein Umdenken im Alltag sei unvermeidlich, jedoch auch  „unbequem“.

Weitere Veranstaltungen zum Thema Schöpfung sind bis zum 14. September geplant: Ausstellungen mit Thementag am 7. September in Speyer und der saarländische Kirchenaktionstag zu nachhaltigem Konsum am 14. September in Homburg.

06. September 2013

Evangelische Kirche der Pfalz
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