Deutsche Auslandsgemeinden stehen in Konflikten vor einer schwierigen Balance

Bischof Schindehütte: Die Evangelische Kirche in Deutschland ist ein Global Player

Predigtpreis

08. Agust 2013

Die deutschen evangelischen Gemeinden im Ausland müssen eine schwierige Balance halten, wenn in ihren Staaten Auseinandersetzungen aufbrechen. Das erklärte der evangelische Auslandsbischof Martin Schindehütte (Hannover) gegenüber dem Newsletter des Deutschen ökumenischen Predigtpreises. Mitunter hätten die Gemeinden „eine unsichere rechtliche Stellung, die es ihnen erschwert, sich in solchen Konflikten zu betätigen“, sagte Schindehütte. „Sie würden dabei schnell selbst in Gefahr geraten.“

So stecke etwa die deutsche Gemeinde in der Türkei gerade in Klärungsprozessen im Blick auf ihren Status. Bisher konnten deutsche Pfarrer nur mit einem Diplomatenpass in der Türkei arbeiten. In anderen Ländern engagieren sich Christen aus Deutschland auch bei Konflikten ihrer Gastländer. In Kolumbien habe die deutsche Gemeinde vor Jahren zwischen den Parteien vermittelt. Wie Schindehütte sagte, hat keine andere nationale Kirche ein so großes Netz von Gemeinden und Aktivitäten weltweit wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD). Mit ihren 130 Auslandsgemeinden sei sie „einer der ganz großen ökumenischen Global Player.“

Nur die evangelischen Kirchen in Südkorea verfügten über mehr Missionare und Entwicklungshelfer weltweit. „Aber sie haben kein Netzwerk, das Gemeinden, Mission, Entwicklung und Ökumene so strukturiert verbindet wie bei der EKD“, sagte Schindehütte. „Damit sind wir einmalig.“