Zahl der Krippenplätze in evangelischen Kitas verdreifacht

Evangelische Landeskirche in Württemberg treibt Ausbau der Kindergärten voran

Evangelische Landeskirche in Württemberg

29. Juli 2013

Stuttgart. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg beteiligt sich stark am Ausbau der Kinderbetreuung in Kindertagesstätten. Seit 2007 hat sich die Zahl der Krippenplätze in evangelischen Kindertagesstätten in Württemberg von 1.400 auf 4.200 verdreifacht. „Die Landessynode und der Oberkirchenrat befürworten den Ausbau der Kinderbetreuung ausdrücklich“, erklärt Oberkirchenrat Hans-Peter Duncker. „Die Landessynode hat seit 2009 7,5 Millionen Euro Sondermittel für diesen Bereich bereitgestellt, die erfreulicherweise vor allem für den Ausbau im Bereich der Plätze für Kinder unter drei Jahren und Familienzentren eingesetzt werden. Es ist uns ein Anliegen, die pädagogische Arbeit im Krippenbereich aktiv mitzugestalten.“

Georg Hohl, Geschäftsführer des Evangelischen Landesverbands Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e.V. erwartet, dass auch im neuen Kindergartenjahr die Zahl der Krippenplätze steigen wird. „Die evangelischen Träger leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Kleinkindbetreuung und zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz“, so Hohl. Einen deutlichen Zuwachs gibt es auch bei der Ganztagsbetreuung. Mittlerweile böten evangelische Kindertageseinrichtungen 3.950 Ganztagsplätze an. 2007 waren es noch 1.605. Dazu kämen mehr als 10.000 Plätze mit verlängerten Öffnungszeiten. Weniger nachgefragt werden hingegen Plätze in sogenannten Regelgruppen mit geteilter Öffnungszeit (Vormittag, Nachmittag). Deren Zahl liegt bei 8.800 im Jahr 2013. „Sie entsprechen häufig nicht mehr der Lebenswirklichkeit von berufstätigen Eltern“, erklärt Hohl.

Träger der 940 evangelischen Kindertageseinrichtungen in Württemberg sind in der Regel Kirchengemeinden, evangelische Vereine, Stiftungen sowie einzelne diakonische Träger. Sie übernehmen Aufgaben der Kommunen, für die sie nach dem Kindertagesbetreuungsgesetz einen Großteil der Kosten erstattet bekommen. Die evangelischen Kirchengemeinden in Württemberg geben für die evangelische Kindergartenarbeit zusätzlich rund 29 Millionen Euro im Jahr im Wesentlichen aus ihren Kirchensteuermitteln aus.

Probleme bereitet den evangelischen Trägern allerdings der Fachkräftemangel. „Wir kommen derzeit an unsere Grenzen, was die Einstellung von Erzieherinnen und Erziehern angeht“, erklärt Georg Hohl. Damit das nicht zulasten der Qualität der Einrichtungen gehe, sei die Ausbildung ein wichtiger Schwerpunkt. Durch ein vielseitiges Ausbildungsangebot versucht die Landeskirche den Beruf für Einsteiger und Wechsler attraktiv zu gestalten. In Württemberg bilden sechs Evangelische Fachschulen für Sozialpädagogik Erzieherinnen und Erzieher aus. Seit 2012 bietet die Evangelische Fachschule in Stuttgart-Botnang die sogenannte Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) an, bei der sich Theorie in der Schule und Praxis im Kindergarten in der Regel im Dreimonatsrhythmus abwechseln. Zudem bietet die Evangelische Hochschule in Ludwigsburg den Studiengang „Frühkindliche Bildung und Erziehung“ an. Ein Teil der Studienplätze steht den Schülerinnen und Schülern der Evangelischen Fachschulen im Rahmen einer integrierten Ausbildung offen.

29. Juli 2013

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