EKM will stärker sexuellem Missbrauch vorbeugen

Hilfsangebote für Opfer werden ausgebaut

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

17. Juli 2013

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) will zukünftig noch stärker sexuellem Missbrauch vorbeugen und Opfern sexueller Gewalt mehr Hilfe anbieten. Das hat der Landeskirchenrat auf seiner Juli-Sitzung beschlossen.

So verlangt die EKM ab sofort für die Anstellung von allen Mitarbeitern, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, ein erweitertes Führungszeugnis. Mit diesem Personenkreis geht die EKM über das hinaus, was gesetzlich vorgeschrieben ist. Zudem werden für ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt Fortbildungen angeboten. Für bekannt werdende oder angezeigte Fälle sexueller Gewalt ist ein Verfahren etabliert worden, das eine sofortige, konsequente Bearbeitung und Ahndung möglich machen soll. Mit einem Beschwerde-Management sollen Schwachstellen des Verfahrens analysiert und später nachgebessert werden.

Ausbauen will die EKM außerdem ein Hilfs- und Beratungs-Netzwerk. Auch soll die konkrete Unterstützung für Opfer verstärkt werden. So werden, wenn ein institutionelles Versagen festzustellen ist, die Kosten von Therapien übernommen oder Geldzahlungen angesichts des zugefügten Leides geleistet.

"Wir wollen das Menschenmögliche tun, um sexueller Gewalt vorzubeugen. Gleichzeitig wollen und müssen wir denen helfen, denen kirchliche Mitarbeiter schweres Leid zugefügt haben", erläutert Christa-Maria Schaller, Gleichstellungsbeauftragte sowie Beauftragte für Prävention und Intervention der EKM, das Programm. "Traumatisierungen, die durch sexuelle Gewalt entstanden sind, sollen bearbeitet werden. Finanzielle Hürden dürfen dem nicht im Wege stehen."

Im Internet hat die EKM umfangreiche Informationen, Hilfs- und Arbeitsmaterial sowie Anträge auf Hilfeleistungen bereitgestellt: www.ekmd.de/servicekontakt/praevention/

17. Juli 2013

www.ekmd.de