„Religionsfreiheit müssen wir zusammen und für alle erringen“

Landesbischof July schreibt Vertretern des Islam zum Beginn des Ramadan

Evangelische Landeskirche in Württemberg

09. Juli 2013

Stuttgart. Der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July wünscht den Muslimen in Württemberg einen gesegneten Ramadan. Der islamische Fastenmonat beginnt am Dienstag, 9. Juli. In seinem Brief an Vertreter des Islam und ihre Verbände erinnert der Bischof an seine Reise in den Oman, wo er im Februar auf Einladung des Religionsministers Sheik Abdullah al-Salimi in der Großen Sultan Qaboos-Moschee in Maskat über „Toleranz aus evangelischer Perspektive“ sprechen durfte. Die Erfahrungen in Oman hätten ihn bestärkt, sich weiterhin für Toleranz und gegenseitige Akzeptanz einzusetzen. Er freue sich, sich mit den Muslimen in Württemberg zusammen für diese Ziele stark zu machen. Gemeinsam gelte es zu bedenken, wo Gläubige beider Religionen Grundlagen und Kraft für Toleranz fänden und die Treue zu ihrem Glauben mit einer Haltung der Akzeptanz und der dialogischen Offenheit verbinden könnten. Für ihn und die württembergische Landeskirche sei „Toleranz“ das diesjährige Leitthema auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017, betonte July.

Der württembergische Landesbischof erinnert an den ersten ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit, den die Evangelische Kirche in Deutschland und die Deutsche Bischofskonferenz dieser Tage vorgestellt hätten. Ihm sei dieser Bericht deshalb so wichtig, weil er Stereotypen und Feinbilder nicht bestätige. „Religionsfreiheit müssen wir zusammen und für alle erringen“, schreibt July. Er erwähnt auch „die große Sorge“, mit der er den Bürgerkrieg in Syrien und die Probleme der Menschen in den Nachbarländern betrachte. Die Religionsgemeinschaften hätten die Verantwortung dafür, dass der Konflikt nicht religiös aufgeladen und verschärft werde, so July. „Ich weiß, dass Sie als Muslime im Ramadan Solidarität mit den Menschen, die in Not sind, in Ihr Denken und Beten aufnehmen. Und so bin ich überzeugt, dass unsere Fürbitten für die Menschen in Syrien und im Nahen Osten sich berühren werden.“

09. Juli 2013

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