„Nur gemeinsam können wir ein glaubwürdiges christliches Zeugnis geben“

Arbeitgemeinschaft Christlicher Kirchen feiert ihr 40jähriges Jubiläum in Freiburg

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK)

08. Juli 2013

Stuttgart/Freiburg. Mit einem Gottesdienst im Freiburger Münster und einem Jubiläumsempfang hat die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg (ACK-BW) am Sonntag ihr 40jähriges Jubiläum gefeiert. Vor zahlreichen in der ACK Engagierten – darunter vier der ehemaligen Vorsitzenden seit der Gründung 1973 und für die Bundes-ACK Erzpriester Radu Constantin Miron aus Bonn - konnte das zu diesem Anlass herausgegebene Buch „Kirchengeschichte am Oberrhein – ökumenisch und grenzüberschreitend“ präsentiert werden.

Im Freiburger Münster feiere man einen „Gottesdienst in ökumenischer Ungeduld als Christinnen und Christen aus verschiedenen Kirchen,“ sagte Domkapitular Monsignore Dr. Eugen Maier von der Erzdiözese Freiburg. Jesus habe die Jünger immer zu zweit ausgesandt, „als Verschiedene um mit dem, was uns unterscheidet, zusammenzukommen auf einen gemeinsamen Weg für den gemeinsamen Auftrag.“ Viel zu oft jedoch ringe man in zentralen Fragen des Glaubens und Lebens noch nicht um ein differenziertes, gemeinsames Wort und behindere das Evangelium. „Gerade da, wo es elementar um Gemeinschaft geht, Ehe, Familie, Versöhnung der als Mann und Frau verschiedenen Menschen auf einem Lernweg lebenslanger Treue geht, da war das ökumenische Klima zu schwach, nicht kraftvoll genug, um als verschiedene Kirchen zu einem differenzierten gemeinsamen Wort herauszufordern“ nahm Maier auf die aktuelle Diskussion um die EKD-Orientierungshilfe zur Familie Bezug.

Der Vorsitzende der ACK-BW, Oberkirchenrat Prof. Dr. Ulrich Heckel von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sagte in seiner Festrede: „Auch für die kommenden 40 Jahre gilt, was die Charta Oecumenica uns aufgibt: „Die wichtigste Aufgabe der Kirchen in Europa ist es, gemeinsam das Evangelium durch Wort und Tat für das Heil aller Menschen zu verkündigen.’ Nur gemeinsam können wir ein glaubwürdiges christliches Zeugnis geben. Die Mitgliedskirchen wollen all das gemeinsam tun, was sie gemeinsam tun können. Das ist mehr als man denkt - wie uns als Kirchen auch mehr verbindet als uns trennt.“ Dankbar blicke er auf die 40 Jahre guter Zusammenarbeit in der ACK zurück, auf gewachsenes Vertrauen. „Diese Arbeit hat Zukunft. Und ein Ziel, wie es im Johannesevangelium beschrieben ist: „Auf dass sie alle eins seien, damit die Welt glaubt.“ (Joh 17, 21).

Am 7. Juli 1973 wurde die ACK Baden-Württemberg in der Katholischen Akademie in Freiburg gegründet. Heckel erinnerte daran, dass zum ersten Vorsitzenden mit Superintendent Hermann Sticher ein Vertreter der Evangelisch-methodistischen Kirche gewählt wurde: „Ein ausdrückliches Signal der Großkirchen, dass sie bemüht waren, die kleineren Kirchen auf Augenhöhe wahrzunehmen.“ Dies drücke sich auch in der Stimmverteilung aus: „Bis heute gilt hier der Grundsatz: Jedes Mitglied hat eine Stimme.“ Also habe die Erzdiözese Freiburg z. B. ebenso nur eine Stimme wie der Verband der Mennonitengemeinden oder die serbisch-orthodoxe Kirche. Zugleich hat aber jedes Mitglied auch das Recht, sich von einem Beschluss der ACK zu distanzieren, wenn etwas untragbar erscheint. Schließlich soll niemand zu etwas gezwungen werden, das er nicht selber verantworten kann.“

Schon zum Start waren bereits 18 Kirchen beteiligt, vier davon in beratender Mitwirkung, so Heckel. Heute sind es 21 Mitgliedskirchen, davon drei beratende Mitglieder. Dazu kommen auf lokaler Ebene derzeit über 70 Arbeitsgemeinschaften.

Die Herausgeber der zum Jubiläum erschienenen „Kirchengeschichte am Oberrhein“ Oberkirchenrat i.R. Dr. Klaus Bümlein aus Speyer sowie Prof. Dr. Marc Feix aus Straßburg übergaben dem Vorsitzenden Ulrich Heckel ein Exemplar des umfangreichen Werks.

www.ack-bw.de

08. Juli 2013