Lothar-Kreyssig-Friedenspreis für Helmut Morlok und Gunter Demnig

Verleihung am 16. November in Magdeburg

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

21. Juni 2013

Mit dem Lothar-Kreyssig-Friedenspreis werden in diesem Jahr Helmut Morlok und Gunter Demnig geehrt. Der Architekt Helmut Morlok hat sich maßgeblich beim Aufbau der internationalen Jugendbegegnungsstätte sowie bei der Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz engagiert. Gunter Demnig erhält den Preis für sein Kunstprojekt "STOLPERSTEINE", das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung von Menschen im Nationalsozialismus lebendig erhält. Die öffentliche Verleihung findet am 16. November (11 Uhr) in der Magdeburger Johanniskirche statt. Die Laudatio hält Prof. Dr. Martin Kreyssig, ein Mitglied der Familie Kreyssig.

"Mit Helmut Morlok und Gunter Demnig möchten wir Menschen ehren, die sich in besonderer Weise um die Erinnerungskultur an die Shoa verdient gemacht haben", sagt Michael Seils, Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg und Kuratoriums-Vorsitzender der Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis. "Die Erhaltung der zentralen Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau mit ihrer Architektur des Grauens stellt eine besondere Herausforderung dar, denn - so Morlok, 'Das Wesentliche dieses Ortes ist unsichtbar'. Demnigs Kunstdenkmal Stolpersteine hat europaweit Bedeutung erlangt. Auch hier in Magdeburg erleben wir eindrücklich, wie im Umfeld der Stolperstein-Verlegungen versöhnende Begegnungen mit Nachkommen der Opfer möglich werden", so Seils.

Vita Helmut Morlok
Helmut Morlok, geboren 1929 in Freudenstadt, ist seit 1955 selbständiger Architekt in Isny im Allgäu. Seit 1985 war er maßgeblich an der Planung und Realisierung der Internationalen Jugendbegegnungsstätte (IJBS) in Oswiecim (Auschwitz) beteiligt, die 1986 eröffnet wurde. Er arbeitete seit 1987 in Kuratorium und Stiftungsrat der IJBS mit und wurde 2007 zum Ehrenvorsitzenden der Stiftung ernannt. In den Jahren 1994 bis 2006 war er Beauftragter der deutschen Bundesländer für deren Beitrag zur Erhaltung der Gedenkstätte in Auschwitz und Birkenau.

Vita Gunter Demnig
Gunter Demnig, geboren 1947 in Berlin, studierte Kunstpädagogik und Design in Berlin und Kassel. Das Projekt "Stolpersteine" entwickelte er seit Beginn der `90er Jahre. Mit über 35.000 Stolpersteinverlegungen in etwa 750 Städten und Gemeinden in Deutschland und Europa hat sich dieses KunstDenkMal zum weltweit größten dezentralen Mahnmal entwickelt. Demnig lebt und arbeitet in Köln. (http://www.stolpersteine.eu/, http://www.gunterdemnig.de/)

Hintergrund:
Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre an Personen oder Gruppen verliehen, die sich für die Versöhnung verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf ost- und südosteuropäische Nachbarn. Das Thema "Versöhnung" war zentraler Bestandteil des Lebenswerkes von Dr. Lothar Kreyssig. Frühere Träger des Kreyssig-Friedenspreises sind der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999), oder die einstige Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher (2001).

21. Juni 2013

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