Landesbischof begrüßt neues Familienpapier der EKD

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

25. Juni 2013

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bewertet die Ausrichtung der neuen Orientierungshilfe der EKD zu Ehe und Familie positiv. An dem EKD-Dokument „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken. Eine Orientierungshilfe des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ hatte auch die Münchner Regionalbischöfin und Ständige Vertreterin des Landesbischofs Susanne Breit-Keßler mitgearbeitet.
 
„Die ethischen Standards, die der Ehe ihre bleibende Bedeutung als Leitbild geben, sollen als Orientierung für alle Lebensformen gelten", betonte Bedford-Strohm. Darin sehe er das prinzipielle Anliegen der neuen Schrift der EKD. Niemand müsse Angst haben, dass die Ehe dadurch entwertet werde, betonte Bedford-Strohm. Die Ehe bleibe „ein Zukunftsmodell, weil sie einen äußeren institutionellen Rahmen für das gibt, was wir aus der Sicht christlicher Ethik für alle Beziehungen wünschen müssen: Treue, Verlässlichkeit, Schutz der Schwächeren und ein Umfeld der Geborgenheit für die Erziehung von Kindern.“ Aus seiner Sicht sei die Ehe die historisch gewachsene Form für diese bewährten Standards gelingender Beziehung.
 
Verbindlichkeit und Treue in der Partnerschaft seien nicht auf Ehen beschränkt. „Wenn etwa Menschen in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften sich gegenseitig Liebe und Treue versprechen, kann man sich aus der Sicht christlicher Ethik doch nur freuen“, so der Landesbischof.

Pfarrerinnen und Pfarrer begegneten täglich Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise zusammenlebten, so Bedford-Strohm. Da gebe es das Ehepaar mit zwei Kindern, die alleinerziehende Mutter mit ihrem dreijährigen Sohn, das junge Paar, das ein Baby bekommen hat, aber nicht verheiratet ist, oder die zwei Frauen im mittleren Alter, die zusammen leben.  Mit einer Abwertung solcher Lebensformen tue man der christlichen Ethik keinen Dienst. Der Weg der EKD-Stellungnahme, in dieser Situation für Verbindlichkeit in den Beziehungen und für eine Atmosphäre der Geborgenheit beim Aufwachsen für Kinder zu werben, sei der wirksamere und verheißungsvollere Weg.
 
Gerade in einer freien Gesellschaft sei es eine wichtige Aufgabe der Kirche, „den Menschen zu zeigen, dass verbindliche Lebensformen, wie etwa die Ehe, eine große Hilfe und Bereicherung für das gemeinsame Leben sein können“. Die Ehe besitze unter Christen darum einen großen Stellenwert, „weil viele Ehepaare die Erfahrung machen, dass ein Zusammenleben in Verantwortung und Treue eine tragfähige Grundlage für das Zusammenleben darstellt“, so der Landesbischof. Dies werde auch in der Bibel ausdrücklich bezeugt.

25. Juni 2013

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