Medizinische Forschung soll ethisch vertretbare Ansatzpunkte wählen

Landesbischof: Menschen klonen widerspricht der Menschenwürde

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

01. Juni 2013

Der Mensch ist nach dem Bild Gottes erschaffen worden, darum „ist es nicht mit der Würde des Menschen vereinbar, wenn er nach den Plänen eines anderen Menschen produziert wird“, so Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm heute in einem Beitrag für den Bayerischen Rundfunk. Damit regierte er auf die Nachricht, dass es amerikanischen Forschern kürzlich gelungen sei, menschliche Embryonen zu klonen, um aus ihnen embryonale Stammzellen zu gewinnen.
 
Grundsätzlich sei es gut, wenn durch die medizinischen Fortschritte Krankheiten geheilt und Leben verlängert werden könne. „Menschen greifen an vielen Punkten in die Natur ein – und das ist auch gut so“ und gehöre „in die Ziellinie des Auftrags, den Gott uns Menschen gegeben hat“, sagte der Landesbischof. Es gehöre jedoch eindeutig nicht zum Auftrag des Menschen, die Entstehung menschlichen Lebens nach menschlichen Plänen und Zwecken zu steuern.
 
Sehr kritisch bewertete der Landesbischof, dass die amerikanischen Wissenschaftler Embryonen erzeugt und sie sieben Tage später durch die Entnahme der Stammzellen wieder getötet hätten. In Deutschland sei dieses „therapeutische Klonen“ aus guten Gründen verboten. Und „ich hoffe, das bleibt so“, betonte Bedford-Strohm. Der therapeutische Zweck heilige nicht alle Mittel. „Wenn der Preis für neue medizinische Möglichkeiten zu hoch ist, kann es geboten sein, sie nicht zu nutzen“, so der Landesbischof.
 
Menschen seien endliche Wesen. Es sei „wunderbar“, durch die Fortschritte in der Medizin heute länger leben zu können als früher. Aber es gehöre auch zu einem erfüllten Leben, die Endlichkeit annehmen zu können, betonte Bedford-Strohm. 
 

Hinweis: Sendung „Zum Sonntag“, Samstag, 1.6., 17.55 Uhr Bayern 2 Radio
 
München, 31. Mai 2013

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