Bischof Hein: "Christus schafft uns ein offenes Herz für die Nöte anderer"

Predigt zum Auftakt der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ in Ziegenhain

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

18. Februar 2013

Die 20. Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ wurde gestern mit einem Festgottesdienst in der Evangelischen Schlosskirche in Schwalmstadt-Ziegenhain eröffnet. In seiner Predigt über Lukas 22, 31-32 betonte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, dass die Sicherheit, der Wohlstand und die Freiheit, in der wir heute leben, nicht selbstverständlich seien. "Ein bequemes Leben ist uns nicht verheißen!" so der Bischof wörtlich. In Osteuropa hätten viele Menschen die belastende Erfahrung von Unterdrückung und Verfolgung gemacht. Ihr Glaube habe sie in Gefahr und Verfolgungssituationen gebracht. Es sei die Kraft des Gebetes Jesu gewesen, der sie das habe aushalten lassen. Auch wenn dies nun wie durch ein Wunder vorbei sei, gebe es noch viel Not. Hilfe vor Ort zu leisten sei daher die Aufgabe der Aktion „Hoffnung für Osteuropa“. Denn für die ganze Welt gelte inzwischen: „Christsein wird zum Lebensrisiko“. Wenn wir einander als Christen beistünden, stärkten wir den gemeinsamen Glauben. Christus „schafft uns ein offenes Herz für die Nöte anderer“.

Die diesjährige Aktion steht unter dem Motto „Zeichen setzen für ein gerechtes Europa“. Im Mittelpunkt stehen Veränderungsprozesse in den Kirchen in Osteuropa sowie neue Wege der Hilfeleistung und Partnerschaft mit Projekten in den Ländern des ehemaligen Ostblocks.
Zwei Jahrzehnte nach Öffnung des Eisernen Vorhangs geht die Schere zwischen Arm und Reich in vielen Ländern in Osteuropa wieder auseinander. Die neu entstandenen Sozialsysteme leiden unter den Folgen der Finanzkrise. Die Arbeitslosigkeit nimmt wieder zu.
Mit den Spenden für diese Aktion soll beim Aufbau sozialer Strukturen und diakonischer Einrichtungen geholfen werden.
Im vergangenen Jahr wurden aus den Spenden für die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ in Kurhessen-Waldeck Projekte in Estland, der Ukraine, Rumänien und Bulgarien mit 40.500 Euro gefördert.


Hoffnung für Osteuropa:
Die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ wurde 1994 von der evangelischen Kirche als Reaktion auf die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen in Mittel- und Osteuropa ins Leben gerufen. Gefördert werden soziale Projekte im Gesundheitswesen, Gewaltprävention, Erziehung und Ausbildung in Mittel-, Südost- und Osteuropa. In der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck engagieren sich rund 60 Initiativen für den Austausch und die Hilfe in den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Dabei sollen tragfähige kirchliche und diakonische Strukturen aufgebaut und konkret mit Sachspenden und finanzieller Unterstützung geholfen werden. Regelmäßig treffen sich im Diakonischen Werk die Osteuropa-Initiativen aus Kurhessen-Waldeck zum Erfahrungsaustausch, dem sogenannten "Osteuropa-Hearing".

18. Februar 2013

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