EKD-Auszeichnung für vorbildliche Beschäftigungspolitik

Vizepräses Petra Bosse-Huber überreicht in Düsseldorf ARBEIT PLUS-Gütesiegel

Evangelische Kirche im Rheinland

18. Februar 2013

Zwei Unternehmen aus Nordrheinwestfalen erhalten am Donnerstag, dem 21 Februar, das ARBEIT PLUSSiegel , das ihnen vom Petra Bosse-Huber,Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), überreicht wird. Die Verleihung findet ab 15 Uhr im Tagungshaus FFFZ, Kaiserswerther Straße 450, 40474 Düsseldorf, statt. Erstmals hat sich die Evangelische Stiftung Hephata dem aufwändigen Zertifizierungsverfahren gestellt. START Zeitarbeit NRW wurde bereits in der Vergangenheit – mehrfach – von der Evangelischen Kirche in Deutschland für ihre vorbildliche Personalpolitik ausgezeichnet.

"Diese Unternehmen zeigen, dass es auch in der heutigen Zeit möglich ist, sozial nachhaltige Entscheidungen zu treffen und trotzdem erfolgreich am Markt zu sein. Sie schaffen und erhalten Arbeitsplätze. Sie geben sowohl Auszubildenden eine Chance als auch der Generation 50plus und Menschen mit Behinderung. Sie zeigen eindrucksvoll, dass Qualifizierung in der Zeitarbeitsbranche möglich ist und Gesundheitsmanagement in der Freien Wohlfahrtspflege mehr sein kann als ein Etikett", betont Petra Bosse-Huber in der Laudatio.

Um die Auszeichnung ARBEIT PLUS zu bekommen, müssen gleich mehrere Hürden überwunden werden. Zum einen wird das Siegel nur vergeben, wenn der Gesamtpunktwert der Beurteilung deutlich über dem Durchschnitt der Branche liegt. Zum anderen müssen alle vier Teilgruppen in der Bewertung zu einem überdurchschnittlichen Ergebnis führen. Dazu werden vom Institut für Wirtschafts und Sozialethik (IWS ) der Universität Marburg 20 Indikatoren erfragt und ausgewertet, anschließend finden Gespräche mit der Unternehmensleitung und mit dem Betriebsrat statt. Auf Grundlage des IWS-Gutachtens muss dann noch das Vergabegremium von ARBEIT PLUS – unter Vorsitz des EKDRatsvorsitzenden, Präses Dr. h. c. Nikolaus Schneider – entscheiden, ob die Unternehmen das Siegel verdienen. Mitglieder im Vergabegremium sind neben Regina Görner, IG Metall, der Vorsitzende der IG BCE, Michael Vassiliadis, Peter Clever, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und Prof. Dr. Winfried Hamel.

Das Gütesiegel ARBEIT PLUS geht auf die Initiative von Dr. Rainer Meusel zurück. Die Pilotphase erfolgte 1997/98 in der Evangelischen Kirche im Rheinland, seit 1999 wird das Siegel von der EKD verliehen. Bislang gab es 80 Auszeichnungen. 2012 wurden aus dem Einzugsgebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland bereits die DEVK Versicherungen, die Sozial-Holding der Stadt Mönchengladbach und die Bank für Kirche und Diakonie eG – KDBank in Dortmund zertifiziert. "Unsere Beurteilungskriterien werden immer weiterentwickelt", sagt Rainer Meusel in Düsseldorf. Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren Gesundheitsförderung, geschlechtsbezogene Chancengleichheit und demografischer Wandel. ARBEIT PLUS ist für Unternehmen aller Branchen offen. Nach zwei Jahren ist erneut die Teilnahme an dem Zertifizierungsverfahren möglich.

Mehr zu den ausgezeichneten Unternehmen und den Kriterien siehe:
www.arbeitplus.de


Anhang:

Die Evangelische Stiftung Hephata ist eine kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts mit gemeinnützigen Tochtergesellschaften mit beschränkter Haftung. Sie ist Trägerin von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und ist an 30 Orten in NordrheinWestfalen vertreten. Sie beschäftigt 2.020 Mitarbeitende und macht Angebote auf den Feldern: Wohnen, Bildung, Arbeit und Beratung. Die Stiftung hat in den letzten Jahren deutlich mehr Mitarbeitende beschäftigt und zwar durchgängig in Form von tarifgebundenen und sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Es werden keine − wie sonst oft üblich −Tätigkeiten in „Servicegesellschaften“ verlagert. Das Engagement in den Bereichen Ausbildung, ältere Arbeitnehmer, Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderung ist ebenfalls deutlich überdurchschnittlich. Vorbildlich sind die Ausbildung von Nachwuchskräften und das Gesundheitsmanagement. Es gibt eine ausgeprägte Teilzeitkultur, die im steigenden Maße auch von Männern in Anspruch genommen wird.

Start Zeitarbeit NRW GmbH Auch Start Zeitarbeit NRW hat bereits mehrfach das Gütesiegel ARBEIT PLUS bekommen: 2001, 2007, 2009 und jetzt wieder. Das Unternehmen zählt zu den größeren Zeitarbeitsunternehmen in Deutschland und bietet all denen, die auf dem Arbeitsmarkt schwer zu vermitteln sind, eine Chance. Gegenwärtig ist START Zeitarbeit NRW in 27 Städten in NordrheinWestfalen vertreten. Im Unternehmen gilt ein mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) geschlossener Haustarifvertrag. Angestrebt wird die Übernahme der Leiharbeitskräfte in den Entleihbetrieben (reguläre sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse). Seit Frühjahr 2010 werden Leasingkräfte zu examinierten Altenpflegekräften ausgebildet und umgeschult. Nach Abschluss der Ausbildung garantiert START eine einjährige Weiterbeschäftigung – sofern nicht vorher eine Übernahme in eine feste Beschäftigung erfolgt. Herausragend ist das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens und seine Kooperation mit den Gremien der Mitbestimmung ist vorbildlich.

www.arbeit-plus.de

18. Februar 2013

www.ekir.de