Inklusive Bildung für eine zukunftsfähige Welt

Pfarrer Jakubowski zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im kirchlichen Bereich

Evangelische Kirche der Pfalz

14. Februar 2013

Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (CRPD) ist nach den Worten des landeskirchlichen Behindertenbeauftragten, Pfarrer Thomas Jakubowski, ein „Qualitätskriterium für eine evangelische Kirche“. Die Beachtung der Würde von Menschen mit einem Handicap soll auch in der Evangelischen Kirche der Pfalz eine „selbstverständliche Umgangsform mit der größten Minderheitengruppe in der Gesellschaft“ sein, erklärt Jakubowski in einer Handreichung für die Kirchengemeinden. Das Papier mit dem Titel: „Normal ist es, verschieden zu sein. Die Normalisierung des kirchlichen Lebens!“ enthält Hinweise zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention.

Den ersten und wichtigsten Schritt habe die pfälzische Landeskirche bereits 2010 mit einer Selbstverpflichtung zur Barrierefreiheit getan, so Jakubowski. Der pfälzische Behindertenpfarrer vertritt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) beim Bundesbeauftragten für die Belange der Menschen mit Behinderung und bringt in mehreren Fachausschüssen die Erfahrungen und Konzeptionen der Kirchen ein. Der von ihm erarbeitete Maßnahmenkatalog beschreibt u.a. die Bereiche inklusives Bildungsverständnis, Antidiskriminierung in kirchlichen Berufen und kirchlichen Gremien und ruft auf zur Mitarbeit bei der Beratung von Menschen mit Behinderung. Der Schutz der Würde des Einzelnen und die Bewahrung der Schöpfung seien gegenwärtig die größten gesellschaftlichen Herausforderungen, sagt Jakubowski. „Diese Herausforderungen beginnen bereits in der Kindertagesstätte und in der Schule. Eine inklusive Bildung, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit und ein Recht auf Arbeit sind die besten Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Welt.“

Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention entspreche dem christlichen Menschenbild. „Normal ist es, verschieden zu sein, sagt Jakubowski und appelliert an eine „Normalisierung des kirchlichen Lebens“. Barrierefreiheit bedeute, Hindernisse nicht nur vor den Türen, sondern auch in den Köpfen zu beseitigen. „Mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention befinde sich die pfälzische Landeskirche auf einem guten Weg. Vielleicht gelingt es sogar, dass die Evangelische Kirche der Pfalz zu einer treibenden Kraft in der Gesellschaft und im Prozess der Inklusion zum Vorbild wird.“

www.institut-fuer-menschenrechte.de

14. Februar 2013

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