Augustinergespräche zu Reformation und Toleranz

Start am 7. Februar zum Thema "Toleranz im Christentum"

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

04. Januar 2013

"Reformation und Toleranz" lautet das Jahresthema der Reformationsdekade. Vom 7. Februar bis 7. November laden das Evangelische Augustinerkloster zu Erfurt, die Evangelische Akademie Thüringen und die "DenkWege zu Luther" zur Veranstaltungsreihe "Augustinergespräche zu Reformation und Toleranz" ins Augustinerkloster zu Erfurt ein. In acht Abendveranstaltungen werden in Vortrag und Gespräch unterschiedlichste Facetten des Jahresthemas der Reformationsdekade beleuchtet - von Ideen und Ansätzen zur Toleranz aus der Reformationszeit über historische Schattenseiten der Reformation bis hin zu aktuellen Fragestellungen: Wie tolerant ist eigentlich das Christentum heute? Weitere Informationen und Anmeldung unter:
www.ev-akademie-thueringen.de  oder
www.augustinerkloster.de.

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe bildet am kommenden Donnerstag (7. Februar, 19 Uhr) im Johannes-Lang-Saal des Augustinerklosters zu Erfurt der Vortrag "Wie tolerant ist das Christentum? Philosophisches zur Spannung zwischen Wahrheitsanspruch und Toleranz". Referentin ist Dorothea Höck, Studienleiterin der Evangelischen Akademie Thüringen und Projektleiterin der "DenkWege zu Luther".

"Die Reformationszeit ist nicht als das goldene Zeitalter der Toleranz bekannt", gibt Studienleiterin Höck zu bedenken. "Vor wenigen Tagen wurde im thüringischen Reinhardsbrunn eine Stele zum Gedenken an vier Frauen und zwei Männer enthüllt, die man als sogenannte 'Wiedertäufer' 1530 an diesem Ort hingerichtet hatte - unter Mitwirkung protestantischer Geistlicher. Doch es gab auch in jener Zeit freie Geister wie zum Beispiel den französischen Humanisten und Philosoph Sebastian Castellio, der den Ausspruch prägte 'Einen Menschen töten heißt nicht, eine Lehre verteidigen, sondern einen Menschen töten'. Die Spannung zwischen Wahrheitsanspruch und der Forderung nach Toleranz im Christentum ist bis in die Gegenwart aktuell. In Vortrag und Gespräch sollen an diesem Abend Für und Wider beider Seiten ausgeleuchtet werden unter der Leitfrage: Wie ist es möglich, den anderen mit seinem Glauben, seinen Lebensanschauungen und Überzeugungen gelten zu lassen, ohne aufzugeben, was für mich selbst unverzichtbar ist?", so Dorothea Höck weiter.

"Das diesjährige Thema der Reformationsdekade ist sehr aktuell, aber auch sehr komplex. Toleranz wird überall dort zum Thema, wo es Pluralität zwischen Menschen gibt, wo Unterschiede im Denken, im Verhalten, in den Überzeugungen oder Glaubenshaltungen zu Tage treten. Unsere Veranstaltungsreihe fragt, was uns das jahrhundertealte Ringen um Toleranz für das gegenwärtige Miteinander in einer pluralen Gesellschaft lehrt", so Lothar Schmelz, Kurator des Evangelischen Augustinerklosters zu Erfurt.

Weitere Informationen im Internet:
www.ev-akademie-thueringen.de oder www.augustinerkloster.de

04. Januar 2013

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