Kehrtwende ist lebensnotwendig

Evangelische Kirche von Westfalen: Präses Kurschus eröffnet Klimaschutzagentur

Evangelische Kirche von Westfalen

19. Januar 2013

Die Evangelische Kirche von Westfalen EKvW) hat jetzt eine Klimaschutzagentur. Präses Annette Kurschus eröffnete diese neue Serviceeinrichtung am Samstag (19.1.) in Haus Villigst/Schwerte. Damit fiel auch der Startschuss für das Projekt „Klimaschutz EKvW 2020“. Die Klimaschutzagentur EKvW wird die Gemeinden, Kirchenkreise und kirchlichen Einrichtungen bei ihren
Energiespar- und Klimaschutzkonzepten unterstützen.

Die EKvW will bis zum Jahr 2020 ihren Kohlendioxid-Ausstoß gegenüber 1990 um 40 Prozent senken. Auf der Grundlage einer ausführlichen Studie zur Kohlendioxid-Emission der EKvW wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept entwickelt und von der Kirchenleitung beschlossen.

Der Klimawandel sei weder von Gott gewollt noch unabwendbares Schicksal, sondern eine Folge menschlichen Handelns, sagte Präses Kurschus bei der Eröffnung. „Wir sollten nicht auf andere zeigen, sondern uns selbst den Spiegel vorhalten“, erklärte die leitende Theologin der westfälischen Landeskirche: „Eine Kehrtwende ist im wahrsten Sinne des Wortes lebensnotwendig.“ Christen leben aus Gottes
Verheißung: „Siehe, ich mache alles neu.“ Deshalb könnten sie auch bei Rückschlägen und auf Durststrecken den Mut behalten.
„Der ökologische Umbau unserer Energieversorgung braucht verlässliche und sozial gerechte Rahmenbedingungen. Dafür setzen wir uns als Kirche ein. Klimaschutz ist aber auch ganz konkret unsere Sache: In vielen Gemeindehäusern, Tagungszentren und Kindertagesstätten schlummert ein großes Energiesparpotenzial“, erläutert Klaus Breyer, Leiter des Instituts für Kirche und Gesellschaft (IKG).

Landeskirchenbaudirektor Reinhard Miermeister ergänzt: „Das Projekt Klimaschutz EKvW 2020 wird in enger Zusammenarbeit des IKG und des Baureferats unserer Landeskirche getragen. So können wir die Kompetenzen aus den verschiedenen Ressorts unserer Kirche optimal verknüpfen.“ „Wir unterstützen Gemeinden dabei, genau hinzuschauen. Nur so erkennt man die Schwächen und Stärken von Gebäuden“, erklärt Projektleiterin Sabine Jellinghaus. In der neuen Klimaschutzagentur steht sie mit ihren Kolleginnen und Klimaschutzmanagerinnen Dorothee Albrecht und Güde Schmidt-Goslowski als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Eine wichtige Stellschraube für eine klimafreundliche Kirche ist die Einführung des kirchlichen Energiemanagements für die rund 5.000 kirchlichen Gebäude. Denn diese verursachen den größten Anteil der CO2-Emissionen. Das kirchliche Energiemanagement kann auch bares Geld sparen helfen. Dafür werden Verbrauchswerte zur Beheizung der Gebäude und der Stromverbrauch monatlich erfasst und ausgewertet. Mit diesen Daten werden die Räumlichkeiten in Augenschein genommen und gewohnte Abläufe hinterfragt. Daraus entsteht ein Katalog von Maßnahmen, die systematisch umgesetzt werden und somit den Energieverbrauch senken.

„Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagte Dr. Heinz Baues, Abteilungsleiter im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW. In diesem Sinne lobte er die „ausgezeichnete Zusammenarbeit“ zwischen Land und westfälischer Kirche.

Westfalen/Schwerte-Villigst, 19. Januar 2013

www.klimaschutz-ekvw.de

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