„Züchtung und Vernichtung menschlicher Embryonen zu Forschungszwecken ist Tötung“

Kirchenrat Breit: Schutz menschlichen Lebens von Anfang an muss „Maßstab der Politik“ sein

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

20. Mai 2005

Politik-Beauftragter der Landeskirche übt scharfe Kritik an möglichen Plänen der Bundesregierung zur Zulassung von Stammzellforschung und Forschungs-Klonen

Auf Zeitungsmeldungen, wonach Bundeskanzler Schröder die Zulassung des „therapeutischen Klonens“ in Deutschland und die unbeschränkte Erlaubnis der Stammzellforschung plane, hat der Politik-Beauftragte der bayerischen Landeskirche, Kirchenrat Dieter Breit, mit scharfer Kritik reagiert.

Der Schutz menschlichen Lebens von Anfang an sei nach Einsicht der Kirche „zentrale Aufgabe und Maßstab verantwortungsvoller Politik“, so Breit. Einer Politik, die sich davon verabschiede, müsse deshalb vehement widersprochen werden. Wenn menschliche Embryonen zu Forschungszwecken gezüchtet und nach Gebrauch vernichtet werden, sei dies „Tötung menschlichen Lebens“. Breit: „Der Zweck, medizinische Heilmethoden zu entwickeln, ist durchaus ehrenwert, aber er kann niemals die Rechtfertigung für die Tötung von menschlichen Embryonen darstellen.“

Breit äußerte die Erwartung, dass „alle besonnenen Kräfte quer durch die Parteienlandschaft“ gemeinsam eine „Opposition der Verantwortung“ gegen eventuelle Pläne der Bundesregierung bilden werden. Es gehe nicht um parteipolitischen Streit, sondern um „demokratische Grundwerte und um Wahrhaftigkeit“, betonte der Kirchenrat. „Die Lehren aus dem NS-Terror dürfen 60 Jahre danach nicht nur in Gedenkreden beschworen werden, sondern müssen auch für das konkrete politische Handeln maßgeblich bleiben: Die Würde des Menschen ist unantastbar – und deshalb darf menschliches Leben nie wieder getötet werden, um Interessen der Forschung oder der Wirtschaft oder des Staates zu befriedigen.“

München, 20. Mai 2005

Markus Hepp
Pressesprecher