Menschenrechtspreis für „Brot für die Welt“-Partner

„Nicaraguanisches Zentrum für Menschenrechte“ wurde mit Shalom-Preis ausgezeichnet

Diakonisches Werk der EKD (DW)

Das „Nicaraguanische Zentrum für Menschenrechte“ wurde mit dem Shalom-Preis der Universität Eichstätt ausgezeichnet

Der „Brot für die Welt“-Partner CENIDH (Nicaraguanisches Zentrum für Menschenrechte) hat den Shalom-Preis der Katholischen Universität Eichstätt verliehen bekommen. Vilma Nuñez, Gründerin und Präsidentin von CENIDH, nahm die Auszeichnung am Samstag, 24. Mai, bei einem Festakt in Eichstätt entgegen. Der Preis wird seit 1982 vom Arbeitskreis für Gerechtigkeit und Frieden an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert.

„Die herausragendste Leistung von CENIDH und seiner Präsidentin ist das Konzept des ganzheitlichen Menschenrechtsschutzes“, sagte Werner Rostan, bis November 2002 Lateinamerikareferent von „Brot für die Welt“, in seiner Laudatio. CENIDH trete nicht nur für zivile und politische Rechte, sondern für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte der Menschen ein, mit dem Ziel „aus Opfern aktive Verteidiger von Menschenrechtsverletzungen zu machen.“ „Brot für die Welt“ engagiert sich seit vielen Jahren für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte und fördert verschiedene Projekte zu ihrer Stärkung in Afrika, Asien und Lateinamerika. Dazu gehört auch CENIDH, das derzeit mit 91.000 Euro pro Jahr unterstützt wird.

CENIDH wurde 1990 von Vilma Nuñez als eine unabhängige und unparteiische Menschenrechtsorganisation gegründet. Die promovierte Juristin setzte sich bereits in den 1970er Jahren für die Menschenrechte in ihrem Land ein. 1979 wurde sie aufgrund ihres Engagements von einem Militärgericht zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, kam jedoch einige Tage vor dem Sieg der sandinistischen Revolution wieder frei. Von 1979 bis 1987 arbeitete sie als Vizepräsidentin des Obersten Gerichtshofes Nicaraguas, von 1987 bis 1990 war sie Nationalbevollmächtigte für Menschenrechte.

Rostan würdigte Vilma Nuñez als einen Menschen, der geradlinig und unerschrocken einen Standpunkt verteidige, wirkliches Mitgefühl mit den Opfern empfinde und ihnen zuhöre. Wegen ihres mutigen Eintretens für die Menschenrechte erhielt sie immer wieder Todesdrohungen. Es sei ihr Verdienst, im Laufe der Jahre ein Team von Menschen für das Zentrum gewonnen zu haben, das mit Herz und großem Mut für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen eintrete.

Vilma Nuñez nimmt am Ökumenischen Kirchentag in Berlin teil. Sie ist Podiumsgast beim Veranstaltungstag von „Brot für die Welt“ am Freitag, 30. Mai, ab 14.45 Uhr in der Waldbühne. Thema der Veranstaltung ist „Visionen für eine globale Ethik“.

Stuttgart, 24. Mai 2003

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