„Ja“ zu Kindertagesstätten und Erzieherinnenausbildung

Kirchenpräsident besucht die Fachschule für Sozialwesen

Evangelische Kirche der Pfalz

30. August 2010

  Speyer (lk). „Unsere Kirche steht zu den Kindertagesstätten (Kita)“, versicherte Kirchenpräsident Christian Schad am vergangenen Freitag  bei einem Besuch in der Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen Speyer-Mannheim. Schad diskutierte mit Schulleiter Matthias Kreiter, Schülerinnen und Lehrerkollegium  über den Stellenwert der Fachschule und die politischen Ziele der Landeskirche zur künftigen Finanzierung der Kindertagesstätten.

In 242 evangelischen Kitas – einem Drittel der Einrichtungen in der Region – betreuen laut Schad rund 2.000 Erzieher insgesamt 16.500 Kinder und bildeten damit die größte professionelle Berufsgruppe innerhalb der Landeskirche. Entsprechend komme der Fachschule ein hoher Stellenwert zur Unterstützung des evangelischen Profils zu, betonte Schad und erinnerte daran, dass die Kindergärten eine protestantische „Erfindung“ des ausgehenden 18. Jahrhunderts seien und die Diakonissen Speyer-Mannheim ihrerseits schon vor 140 Jahren die Erzieherschule betrieben hätten.

„Eine Kirche, die seit 2000 Jahren Kinder tauft, hat eine Bringschuld für ihre Erziehung“, zeigte sich der Kirchenpräsident überzeugt. Es brauche heute menschlich und geistlich engagierte Erzieher, die die Kinder im christlichen Glauben beheimaten könnten. Dies sei in einer Zeit, in der die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer drängender werde, von großer Bedeutung. Demgegenüber stünden die schmaler werdenden finanziellen Spielräume der Landeskirche. Diese trage laut Schad mit jährlich 17,5 Millionen Euro 20 Prozent der Gesamtkosten der Kitas, was auf Dauer eine zu hohe finanzielle Belastung sei.

Für  die Refinanzierung der Fachschule hoffen die Verantwortlichen künftig auf mehr Unterstützung durch das Land, sagte Friedhelm Reith, Vorstandsmitglied der Diakonissen Speyer-Mannheim. 35 Prozent der Gesamtkosten brächten die Diakonissen für die Schule auf. Angesichts des Erziehermangels, der auch aufgrund neuer erforderlicher Betreuungsmodelle in den nächsten Jahren erwartet werde, gelte es, die Qualität und Weiterentwicklung der Schule auch für die Zukunft zu sichern.   
Schad erinnerte daran, dass die Gemeindemitglieder der Evangelischen Kirche der Pfalz die Bedeutung der Fachschule zum Beispiel mit der Karfreitagskollekte in den Gottesdiensten unterstrichen hätten. So sei eine Kollekte von rund 50.000 Euro zweckgebunden der Schule zugute gekommen.

30. August 2010   

Evangelische Kirche der Pfalz  (Protestantische Landeskirche)