Fußball – ein Abbild des Lebens

Rund 140 Gemeinden in Westfalen bieten Public Viewing an

Evangelische Kirche von Westfalen

01. Juni 2006

Rund 140 evangelische Gemeinden in Westfalen sind dabei: Sie bieten die Möglichkeit, die Spiele der Fußballweltmeisterschaft in öffentlichen Veranstaltungen anzuschauen, in der Regel in Gemeindehäusern und meist auf großen Bildschirmen.

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat die kostenlose Lizenz für alle evangelischen Kirchengemeinden bekommen, das sogenannte Public Viewing für nicht-kommerzielle Veranstaltungen durchzuführen.

Eine Liste der am Public Viewing beteiligten Gemeinden, nach Postleitzahlen geordnet, ist im Internet abrufbar: www.ekvw.de

„Fußball“, so der westfälische Präses Alfred Buß, „ist ein Abbild des Lebens.“ Das Spiel mit dem unberechenbaren Ball ziele darauf, chaotisches Geschehens in absichtsvolles Tun zu verwandeln. „Auch im Leben scheint das meiste nicht zusammen zu passen und zusammen zu gehen. Leben ist ein dauerndes Ringen um Sinnhaftigkeit“, so der leitende Theologe der Evangelischen Kirche von Westfalen. Doch trotz zahlreicher religiöser Anklänge: „Fußball ist keine Religion. Der Ursprung und Grund der Religion ist Gott. Fußball ist aber eine grandiose Selbstinszenierung und zeigt, dass die Fähigkeit zum Kult in der Gesellschaft nicht erlahmt, sondern auf andere Bereiche übergegangen ist“, erklärt Alfred Buß, der früher selber im Tor stand und heute unter anderem zu den Fans von Arminia Bielefeld gehört.

Präses Buß wird am Sonntag, 25. Juni, in einem Gottesdienst zur WM-Halbzeit predigen. Der Gottesdienst in der Glückauf-Kampfbahn Gelsenkirchen-Schalke (Kurt-Schumacher-Straße) beginnt um 12 Uhr.

Fair bezahlte Fußbälle für faires Spiel

„Fair Play – Fair Life”: Unter diesem Motto macht die evangelische Kirche darauf aufmerksam, wie Fußbälle hergestellt und gehandelt werden. Das runde Leder, immer noch in Handarbeit genäht, entsteht meist unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in Pakistan. Bei Bällen aus fairem Handel dagegen werden Stücklöhne gezahlt, die es zwei Erwachsenen ermöglichen, ihre Familie zu ernähren. Der Erfolg dieses zukunftsweisenden Projektes liegt in Deutschland auch in der Hand derer, die Bälle für Schulen und Vereine kaufen.

Das Theaterstück für Menschen ab zehn Jahren „Der Ball ist rund“ von Thomas Ahrens greift das Thema der weltweiten Geschäfte mit Fußball auf: eine „Komödie“ über Fußbälle, Markenklamotten und fairen Handel. „So unterhaltsam, so witzig, so leicht kann politisches Theater sein“, urteilt die Neue Rhein Zeitung. Die Produktion des Düsseldorfer Schauspielhauses wird am Donnerstag, 8. Juni, um 10 Uhr im Kulturzentrum Herne (Willi-Pohlmann-Platz 1) aufgeführt. www.fairplay-fairlife.de

Bielefeld, 01. Juni 2006

Andreas Duderstedt
Pressesprecher