Kulturvergessen und unsinnig

Landesbischof Weber plädiert für Beibehaltung der gesetzlichen Feiertage

Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig

Die Abschaffung von Feiertagen ist kulturvergessen und wirtschaftlich unsinnig. Diese Auffassung vertritt Landesbischof Dr. Friedrich Weber angesichts der erneuten Debatte um die Aufhebung des Pfingstmontags als gesetzlichen Feiertag. Feiertage eigneten sich nicht als wirtschaftliche Kompensationsgüter, so Weber weiter. Die entsprechende Abschaffung des Buß- und Bettages 1995 habe nicht zu der angestrebten nachhaltigen Finanzierung der Pflegeversicherung geführt.

Längere Arbeitszeiten bewirkten nicht unbedingt mehr Wachstum. Dieser Mechanismus funktioniere nur in Boomzeiten, wenn die Nachfrage nach Arbeit hoch sei. In der aktuellen Flaute führe sie nur zu einem Überangebot an Arbeit, so Dr. Weber.

Der Landesbischof kritisierte außerdem eine zunehmende Ökonomisierung aller Lebensbereiche. Der Mensch sei aber mehr als die Summe seiner wirtschaftlich bedeutsamen Taten. Grund seiner Würde sei nicht seine Leistungsfähigkeit, sondern die Tatsache, dass er Kind Gottes sei. Diese Erkenntnis zu bewahren, habe große Bedeutung für eine humane Gesellschaft. Dafür seien die Feiertage ein wichtiges öffentliches Symbol.

Braunschweig, 17. Mai 2005

Michael Strauß
Pressesprecher