Abschlussdokument der EÖV3 macht Vorschläge zum Klimaschutz, Frieden und zur Einheit der Kirchen

Konferenz Europäischer Kirchen (KEK)

08. September 2007

In der Zeit vom 1. September bis zum 4. Oktober sollten die Christen Europas für die Bewahrung der Schöpfung beten und sich für einen nachhaltigen Lebensstil einsetzen, um ihren Beitrag zum Klimawandel umzukehren. Das haben die mehr als 1.500 Delegierten im Abschlussdokument der 3. Europäischen Oekumenischen Versammlung in Sibiu/Hermannstadt angeregt, die am Sonntag mit Gottesdiensten und einer gemeinsamen Schlussandacht zu Ende geht. In der Debatte zur Schlusserklärung hatten sich vor allem Delegierte aus Deutschland dafür eingesetzt, das Thema Umweltschutz und Klimawandel deutlich in die Abschlusserklärung aufzunehmen.

Das fünfseitige Abschlussdokument, der eine Botschaft der vorbereitenden Jugendversammlung von Ende Juli in Sankt Moritz angefügt wird, greift die Themen Einheit der Kirchen, Verantwortung in Europa und für die Welt auf. 

Die Delegierten schlagen in dem Dokument einen Beratungsprozess vor, in dem die europäische Verantwortung für ökologische Gerechtigkeit angesichts des Klimawandels, eine gerechte Gestaltung der Globalisierung und die Rechte von ethnischen Minderheiten, insbesondere der Roma behandelt werden sollten. Sie warnen vor Anti-Semitismus und erklären ihre Solidarität mit christlichen Minderheiten im Nahen Osten und Irak.

Sechs Jahrzehnte Frieden in Europa seien ein kostbares Geschenk, das für andere fruchtbar gemacht werden müsse. Die Delegierten erklärten, dass Krieg als Mittel zur Konfliktlösung abzulehnen sei und stattdessen gewaltfreie Mittel zu fördern seien. Sie drückten ihre Besorgnis über militärische Aufrüstung aus und erklärten, dass Gewalt und Terrorismus im Namen der Religion eine Verleugnung von Religion sei.

Das christliche Zeugnis in Europa sei aber nur dann glaubhaft, wenn der Weg zur sichtbaren Einheit der Kirchen fortgesetzt werde. Einheit bedeute dabei nicht Einförmigkeit. Die europäischen Christen sprechen sich dafür aus, die Diskussion über die gegenseitige Anerkennung der Taufe fortzuführen, die in Deutschland im April dieses Jahres von 11 Kirchen beschlossen und unterzeichnet wurde. Diese Frage sei eng verbunden mit der Frage des Abendmahles, des Amts- und Kirchenverständnisses.

"Diese Versammlung war die beste Antwort auf die Angst, die ökumenische Bewegung sei stehen geblieben oder gehe rückwärts”, erklärte der Präsident der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK), Pfarrer Jean-Arnold de Clermont, zum Abschluss vor Journalisten. Die Teilnehmenden hätten deutlich gemacht, dass sie den Willen hätten, sich in Europa Gehör zu verschaffen. Bischof Vincenzo Paglia, Co-Vorsitzender des Botschaftsausschusses, betonte die Einzigartigkeit der Veranstaltung: “Auf der ganzen Welt gibt es keine vergleichbare Versammlung.”

08. September 2007