Segel gesetzt, Flagge gehisst

aej-Zukunftskongress fasst Zwischenergebnisse in zwölf Thesen

Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in der Bundesrepublik e.V. (AEJ)

25. November 2008

„Segel setzen – Flagge zeigen“: Unter diesem Titel stand der Zukunftskongress 2008 der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej), der – eingebettet in die aej-Mitgliederversammlung – vom 21. bis 23. November in Bad Herrenalb tagte.

Mehr als 220 ehrenamtlich oder hauptberuflich Aktive aus allen Ebenen und Arbeitsfeldern der Evangelischen Jugend in Deutschland haben sich hier mit künftigen Herausforderungen für die evangelische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen auseinandergesetzt: Welchen Aufgaben hat sich die Evangelische Jugend zu stellen? An wen richten sich die Angebote evangelischer Kinder- und Jugendarbeit; welche Formen sind zeitgemäß? Wie kann die Evangelische Jugend tragfähige Visionen für die künftige Gestaltung von Kirche und Gesellschaft entwickeln und umsetzen?

In zwölf Themenforen erarbeiteten die Aktiven aus der Evangelischen Jugend Antworten auf die Zukunftsfragen. Für ein Abschlussgespräch im Plenum wurden die ersten Zwischenergebnisse plakativ in zwölf Thesen zusammengeführt:

„Gemeinde ohne Kinder- und Jugendarbeit ist keine Gemeinde. Das gilt im Ballungsgebiet wie im strukturschwachen Raum.“

„Jugendliche wollen mitbestimmen. Sie haben ein Recht darauf – auf allen Ebenen.“

„Das Verhältnis zwischen Evangelischer Kirche und Evangelischer Jugend ist keine Einbahnstraße. Das Priestertum aller Gläubigen entfaltet sich im partnerschaftlichen Miteinander und im beiderseitigen Respekt ihrer Strukturen.“„Evangelische Jugend bildet: eigenständig, ohne Angst, ohne Schwellen und vor allem außerhalb von Schule.“

„Der ‚Inner Circle’ bleibt Zielgruppe; zukunftsfähig ist Evangelische Jugend, wenn es ihr gelingt, ihn zu erweitern. ‚Moderne Performer’ und ‚Underdogs’ bereichern!“

„Der Sozialraum ist Orientierungsmaßstab. Ihn zu verstehen, ist für erfolgreiche evangelische Kinder- und Jugendarbeit Pflicht. Netzwerkkooperationen sind ein Baustein für gelingende Orientierung am Sozialraum.“

 Zukunft der Evangelischen Jugend heißt: christlich authentisch, gemeinschaftsorientiert, nach innen und außen offen, also milieusensibel und beziehungsorientiert. Das ist zeitgemäß!“

„Klimawandel, Ernährungskrise, Rohstoffknappheit und Finanzkrise zwingen auch die Evangelische Jugend zu einem ‚Sustainability Mainstreaming’.“

„Die Zukunft ist ökumenisch und international oder sie ist ‚Nichtzukunft’!“

„Begeisternde Glaubensvermittlung motiviert zum Entdecken und Entfalten des Glaubens. Sprachfähigkeit im Glauben entsteht, wenn glaubendes Vertrauen spürbar im Leben – auch durch Handeln – Gestalt gewinnt und wächst.“

„Die gesellschaftlichen Entwicklungen verunsichern das bisherige Modell vom Ehrenamt. Damit es zukunftsfähig bleibt, braucht es eine kritische Bestandsaufnahme und Strategieentwicklung.“

„Evangelische Kinder- und Jugendarbeit braucht profilierte Fachkräfte. Anforderungen an Ausbildung, berufsbegleitende Fortbildung und Personalentwicklung müssen definiert und umgesetzt werden.“

Hinter diesen gekürzt dargestellten Zwischenergebnissen der intensiven Arbeit in den Foren stehen ausführlicher dokumentierte Ergebnisprotokolle; sie sind einsehbar im Internet unter www.evangelische-jugend.de (siehe Infothek: Zukunftskongress 2008).

Nächster Schritt in der Folge des aej-Zukunftskongresses ist die Zusammenführung der Ergebnisse mit dem Ziel der Erarbeitung und Publikation einer zeitaktuellen Beschreibung der Evangelischen Jugend.

Segel gesetzt, Flagge gehisst, Anker gelichtet: Evangelische Jugend auf Kurs!

Hannover, 25. November 2008

Friederike Rosengarten
Pressesprecherin