Freiwilliges Soziales Jahr so beliebt wie nie

Nachfrage nach Plätzen weiter steigend

Diakonisches Werk der EKD (DW)

Knapp 25 % mehr Jugendliche absolvieren in diesem Jahr ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in diakonischen Einrichtungen und in der Jugendarbeit. Aktuell sind rund 4.400 junge Menschen freiwillig in diesem Dienst aktiv. Das sind über 800 mehr als im Vorjahr. Unter den diesjährigen FSJlern sind 219 junge Männer, die diese Alternative anstelle des Zivildienstes leisten. Für das im Sommer beginnende Freiwillige Soziale Jahr, liegt derzeit das Vielfache an Bewerbungen vor als Plätze zur Verfügung stehen. Viele der 40 Träger in Diakonie und evangelischer Jugendarbeit haben bereits signalisiert, die Anzahl der Plätze zu erhöhen.

Diakonie-Präsident Dr. h.c. Jürgen Gohde: "Unsere Einrichtungen bieten engagementbereiten jungen Menschen die Chance auf soziales Lernen, eröffnen Zukunftsperspektiven und nehmen eine jugendpolitische Verantwortung wahr." Gleichzeitig gebe das Freiwillige Soziale Jahr betreuten Menschen in den Einrichtungen einen sozialen Mehrwert. Im Zusammenhang mit dem Wegfall des Zivildienstes fordert Gohde freiwerdende Mittel für den Ausbau von Freiwilligendiensten bereitzustellen. Derzeit tragen Kirchen und Diakonie den größten Teil der entstehenden Kosten.

Das Freiwillige Soziale Jahr dauert in der Regel 12 Monate und wird ganztägig als Hilfstätigkeit in gemeinwohlorientierten Einrichtungen geleistet. Die Betätigungsfelder liegen im pädagogischen, pflegerischen, hauswirtschaftlichen und handwerklichen Bereich. Erstmals in diesem Jahr gibt es FSJ-Stellen in der Kulturarbeit, in sportlichen Einrichtungen und der Arbeit mit Mirganten. Die beliebtesten Arbeitsfelder liegen im Behindertenbereich, gefolgt von der Arbeit mit alten Menschen sowie in Kinder- und Jugendeinrichtungen.

Das monatliche Taschengeld für Teilnehmende beträgt zwischen 150 und 200 Euro. Unterkunft, Verpflegung und Versicherungen werden in der Regel übernommen. Das Jahr ist als erstes Kennenlernen des sozialen Bereichs gedacht. 36% der Teilnehmenden des Freiwilligen Sozialen Jahres entscheiden sich anschließend für eine Ausbildung im sozialen Bereich. 18% nehmen einen sozialorientierten Studiengang auf.

Die meisten Interessenten gibt es in Baden-Württemberg. Die Bewerbenden kommen auch aus dem Ausland. 2003 sind 267 junge Menschen aus dem Ausland angereist.

Berlin, 03. Mai 2004

Miguel-Pascal Schaar
Pressesprecher

Hinweis für Redaktionen: Für Interviews steht Ihnen Ute Giesecke-Tapp, gGmbH Evangelische Freiwilligendienste für junge Menschen, zur Verfügung. Telefon 0160-5712443. Weitere Informationen zum Freiwilligen Sozialen Jahr auf http://www.fsj-web.org/