Irak: Hilfe für Zivilbevölkerung weiter dringend nötig

Kirchliche Hilfezentren bisher von Plünderungen verschont

Diakonisches Werk der EKD (DW)

Die Diakonie Katastrophenhilfe und ihre Partner stellen sich auf eine längerfristige Unterstützung von Not leidenden Menschen im Irak ein. „Die Hilfe wird zumindest in einigen Regionen des Landes noch mehrere Monate erforderlich sein“, erklärt die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe, Hannelore Hensle. Bislang wurden fünf Transporte mit Hilfsgütern nach Mosul, Kirkuk, Badra, Basra und Bagdad gebracht. Sie stellen den Nachschub für die kirchlichen Hilfezentren im Irak sicher. Darüber hinaus arbeitet die Diakonie in Basra und Umm Kasr daran mit, die Wasserversorgung zu verbessern.

Während des Krieges hatten in den Hilfezentren in Bagdad, Basra, Mosul und Kirkuk Hunderte Familien Schutz vor den Bombardierungen gefunden. Die Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten wird angesichts der noch immer schwierigen Versorgungslage fortgesetzt. Viele Menschen im Irak haben ihre Arbeit verloren oder erhalten keinen Lohn mehr. Die Preise für Lebensmittel sind zugleich gestiegen, so dass es vielen immer schwerer fällt, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

„Große Sorge bereitet uns auch die Sicherheitslage“, so Hannelore Hensle. „ Zwar hat sich die Lage an einigen Orten stabilisiert, doch es kommt noch immer zu Plünderungen, Überfällen und Schusswechseln. Die kirchlichen Hilfezentren sind aber bislang verschont geblieben und in einigen Fällen gelang es auch, Plünderungen abzuwenden. Die Mitarbeiter der Mutter- und Kind-Klinik in Basra, der die Diakonie Katastrophenhilfe im Februar Medikamente zur Behandlung krebskranker Kinder geliefert hatte, setzten sich ebenfalls erfolgreich gegen Plünderer zur Wehr.“

Die gute Zusammenarbeit zwischen Christen und Moslems während des Krieges müsse weiter ausgebaut werden, betont Hannelore Hensle. „Mit unseren Hilfsmaßnahmen wollen wir dazu beitragen, den Frieden und den Aufbau einer Zivilgesellschaft zu fördern.“ In Mosul wurden bereits interreligiöse Komitees ins Leben gerufen, die sich für die freie Ausübung aller Religionen einsetzen und zugleich einer Spaltung entgegenwirken wollen.

Für die Hilfe in den Ländern des Mittleren und Nahen Ostens ist die Diakonie Katastrophenhilfe dringend auf Spenden angewiesen, Kennwort „Irak“.
Spendenkonten:

Diakonie Katastrophenhilfe:
Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70 oder online über das
Internet (www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/)

Caritas International:
Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00
oder online über das Internet (http://spende.caritas-international.de/)

Diakonie-Mitarbeiter Rainer Lang wird am 21. Mai in den Irak reisen und steht zu Gesprächen zur Verfügung. Für Rückfragen und Interviewwünsche:

Stuttgart, 16. Mai 2003

Gesine Wolfinger
Telefon: 0711-2159-147