Vizepräses setzt auf Impulse aus bevorstehender Tagung in Kassel

Mehr als hundert Rheinländer „schrauben“ mit bei der EKD-Zukunftswerkstatt

Evangelische Kirche im Rheinland

22. September 2009

Von Donnerstag bis Samstag (24. bis 26. September) ist Kassel Ort der EKD-Zukunftswerkstatt – und mehr als einhundert Frauen und Männer aus der Evangelischen Kirche im Rheinland „schrauben“ dort an der „Kirche im Aufbruch“ mit: „Ich erhoffe mir von diesem Kongress weitere Perspektiven für die evangelische Kirche im 21. Jahrhundert“, formuliert Präses Nikolaus Schneider seine Erwartungen. Schneider steht an der Spitze der rheinischen Delegation. Insgesamt sind zum Kongress mehr als 1.200 Vertreterinnen und Vertreter aus den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eingeladen. Die Gäste aus der zweitgrößten Landeskirche werden dabei nicht nur mitdiskutieren, sondern sie präsentieren in der „Galerie guter Praxis“ zehn Projekte, die schon heute beispielhaft und wegweisend für die evangelische Kirche der Zukunft sind.

„Dabei geht es zum Beispiel um Impulse für die Qualität unserer Gottesdienste, aber auch um die Stärkung der Leitungskompetenz von Presbyterien“, erläutert Vizepräses Petra Bosse-Huber, was die rheinische Kirche in Kassel präsentiert. „Meine Erwartung ist, dass wir im Austausch miteinander erfahren werden, wie bunt und lebendig der Reformprozess in den verschiedenen Landeskirchen schon ist“, sagt die stellvertretende Vorsitzende der Steuerungsgruppe des EKD-Reformprozesses, und weiter: „Wir werden gestärkt aus diesem Kongress kommen, vielleicht sogar beflügelt davon, mit wie viel Kraft und Hoffnung Menschen auf allen Ebenen der Kirche zusammen im Aufbruch sind.“ Aufgabe der Zukunft werde es sein, „die Impulse wirklich in unsere Landeskirche zu tragen“, so die rheinische Vizepräses: „Ich wünsche mir, dass wir sowohl mit kritischen Anfragen aus der Zukunftswerkstatt weiterarbeiten als uns auch von gelungenen kreativen Beispielen inspirieren lassen.“

Düsseldorf, 22. September 2009

Jens Peter Iven
Pressesprecher


Nachfolgend eine Übersicht mit Kurzbeschreibungen der zehn Beiträge, die die Evangelische Kirche im Rheinland bei der „Galerie guter Praxis“ zur EKD-Zukunftswerkstatt in Kassel präsentiert:

1.) On Fire - Gott begegnen, Feuer fangen! Ein Jugendgottesdienst

Evangelische Kirchengemeinde St. Reinoldi, Solingen In der größten Diskothek der Stadt findet ein Gottesdienst statt, der die räumlichen Gegebenheiten bewusst aufnimmt und sich an Kultur und Lebensgefühl von Jugendlichen orientiert. Am Stand: Wolfgang Arzt und Andreas Lauer

2.) Schall und Rauch? – Impulse für den Gottesdienst

Eine Qualitätsinitiative für Gottesdienst und Predigt Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf Wie Kirchenferne ansprechen? Zeitgemäße Sprache im Gottesdienst? Trends in der Gottesdienstmusik? Workshops und Vorträge geben Antworten. Dabei wird neben den Pfarrerinnen und Pfarrern und ehrenamtlichen Predigerinnen und Predigern auch die Öffentlichkeit mit ins Nachdenken hinein genommen. Am Stand: Ulrich Lilie und Uwe Vetter

3.) Beten 09

Innehalten, sich hinhalten, an die Quelle gehen - einfach beten Eine Initiative landeskirchlicher Einrichtungen und der Vereinten Evangelischen Mission Die Teilnehmenden geben dem Gebet ein Jahr lang besonders Raum in ihrem Alltag und im Leben der Gemeinde. Sie machen Beten zum Gesprächsthema und starten ein Gebetsprojekt in ihrem Umfeld. Dazu vernetzen sie sich mit anderen in ihrer Gemeinde, im Kirchenkreis und in der Landeskirche. Am Stand: Rüdiger Maschwitz und Bianca Neuhaus

4.) Orientierungswissen Glauben

Die „großen Worte des Glaubens“ neu entdecken Evangelischer Kirchenkreis Koblenz Es wird theologisch miteinander gearbeitet und eigene (Praxis-)Erfahrungen werden mit den theologischen Erkenntnissen ins Gespräch gebracht. Am Stand: Anja Angela Diesel und Brigitte Sondermeier

5.) Gemeinde gestaltet ihren Kirchraum. Neue Paramente für das Gemeindehaus

Evangelische Kirchengemeinde Lennep. Jugendliche und Erwachsene aus verschiedenen Gemeindegruppen gestalten Altartücher und Wandbehänge in den Farben des Kirchenjahres (violett, weiß, rot und grün). Psalmverse aus dem Kontext der entsprechenden Kirchenjahreszeit bilden dazu die Textgrundlage. Am Stand: Angela Frietsch und Ulrike Verwold

6.) Sinn des Lebens – ein Thementag im Radio Kirche im Radio – ein Ort der Begegnung und des Austausches über Glaubensfragen

Rundfunkpfarramt der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Pfalz und Hessen und Nassau am Südwestrundfunk Am Buß- und Bettag widmet sich SWR 4 in 22 Beiträgen von 6-20 Uhr der Frage „Was gibt meinem Leben Sinn?“. Parallel dazu stehen Rundfunkpfarrerinnen und Rundfunkpfarrer ganztags den Hörerinnen und Hörern für Fragen und Impulse zur Verfügung. Am Stand: Annette Bassler und Dorit Becker

7.) Jugendgemeinde Cochem

Wie aus einem Jugendgottesdienst eine Jugendgemeinde wurde Evangelische Kirchengemeinde Cochem Wie können Jugendliche in einer Diasporagemeinde mit 77 Dörfern in einer strukturschwachen Region zueinander und zur Gemeinde finden? Durch Gottesdienste, eine Vision, einen Jugendpastor und die Identifikation über die Jugendgemeinde! Am Stand: Rudolf Kaiser und Maik Sommer

8.) Willicher MusikProjekt. Musik im Spiegel der Künste

Evangelische Emmaus-Kirchengemeinde Krefeld-Viersen Für den Zeitraum von einem Jahr finden sich mehr als 100 Sängerinnen und Sänger zusammen, die unter der Leitung des Kreiskantors große oratorische Werke der Musik einstudieren und zur Aufführung bringen. Am Stand: Christian Leutiger und Klaus-Peter Pfeifer

9.) Leitungsseminare für Presbyter/innen eines Kirchenkreises Evangelischer Kirchenkreis An der Agger

Das Gemeindeaufbauprojekt „IM AUFBRUCH“ des Kirchenkreises An der Agger veranstaltet für die Presbyterinnen und Presbyter des Kirchenkreises alle zwei Jahre ein Leitungsseminar mit Impulsen für die Gemeindeleitung. Am Stand: Aurel Everling und Michael Kalisch

10.) 40 Stühle unterwegs – Für eine Kultur, in der jeder Mensch Platz hat

Wanderausstellung – Ein interaktives Kunstprojekt von Menschen mit und ohne Behinderung Pädagogisch-Theologisches Institut der Evangelischen Kirche im Rheinland 50 Menschen mit und ohne Behinderung haben 40 Stühle gestaltet und auf die Reise durch öffentliche Räume der rheinischen Kirche geschickt. Mission: Für eine lebendige Kultur des Zusammenlebens und der Auseinandersetzung, für einen festen Platz von Menschen mit Behinderungen mittendrin. Am Stand: Sabine Ahrens und Wolfgang Blöcker