Deutlich weniger Kirchenaustritte
Evangelische Landeskirche in Baden
19. August 2011
Karlsruhe. Die Zahl der Austritte aus der Evangelischen Landeskirche in Baden ist im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. In den ersten sechs Monaten 2011 kehrten knapp 3.000 Menschen der Landeskirche den Rücken, das waren ein Fünftel weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Auch die Zahl der Eintritte sank, allerdings weniger stark, nämlich um 13 Prozent auf 930. Im ersten Halbjahr 2010 waren 1.073 neue Mitglieder registriert worden. "Offensichtlich hing die hohe Zahl der Eintritte im Vorjahr mit den Missbrauchsskandalen vor allem in der katholischen Kirche zusammen", sagt Oberkirchenrätin Karen Hinrichs. "Viele Christen, die die katholische Kirche deswegen verließen, sind 2010 in die evangelische Kirche übergetreten."
Dieser Sondereffekt sei in diesem Jahr nicht mehr festzustellen. "Es zeichnet sich eine Normalisierung gegenüber dem 'Ausreißerjahr' 2010 ab", betont Hinrichs.
Die Oberkirchenrätin verwies auf die erfreuliche Tatsache, dass die Zahl der Eintritte im ersten Halbjahr 2011 über dem Niveau von 2009 (826) und 2008 (919) lag. Ähnlich sieht es bei den Austritten aus: Die Zahl von 2.996 Menschen, die die Landeskirche verließen, ist kleiner als die in den ersten Halbjahren 2009 (3.199) und 2008 (3.161).
Im Gesamtjahr 2010 verzeichnete die Evangelische Landeskirche in Baden 7.333 Aus- und 1.903 Eintritte. Insgesamt hat die Landeskirche 1,26 Millionen Mitglieder. Die Entwicklung wird nicht nur von den Ein- und Austritten bestimmt, sondern vor allem von der demografischen Entwicklung. So übersteigt die Zahl der evangelischen Beerdigungen seit langem die der Taufen.
Im Rahmen des EKD-weiten Jahrs der Taufe 2011 wirbt auch die badische Landeskirche mit vielfältigen Aktionen darum, die Zahl der Taufen zu erhöhen. Beim landeskirchlichen Taufwochenende Anfang Juli wurden in Baden fast 1.000 Taufen gefeiert, mehr als 300 Gemeinden beteiligten sich. "Das Taufwochenende war ein großer Erfolg", bilanziert Oberkirchenrat Matthias Kreplin.
Karlsruhe, 19. August 2011
Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe
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76133 Karlsruhe
