"Aus der gegenwärtigen Krise Lehren ziehen"

Ethische Maßstäbe für unternehmerisches Handeln in der Diskussion

Evangelische Landeskirche in Württemberg

23. Oktober 2008

"Nicht jeder Unternehmer muss ein Ersatzheiliger sein, aber er muss ein Gesicht haben," sagte der evangelische württembergische Landesbischof Frank Otfried July in einer Podiumsdiskussion vor über 300 Vertretern des Mittelstandes. Viele große Firmen seien gesichtslos geworden und würden daher Ängste erzeugen, wenn Manager nicht für ihr Unternehmen einstehen würden, so July weiter.

Er plädierte dafür, dass die Verantwortlichen bei den Banken aus der gegenwärtigen Krise Lehren ziehen sollten. Auch müssten in der Gesellschaft für die Zukunft ethische Werte neu ausgehandelt werden. Eine Gesellschaft brauche eine Schnittmenge an gemeinsamen Werten, die dann "in die Welt transportiert gehören." July sprach sich dafür aus, dass die Kirche die Wirtschaft unterstützt: "Kirchen sollten Begleiter und Fürsprecher für eine soziale Marktwirtschaft sein. Kirche sind wir alle, auch christliche Unternehmer, die sich als Kirche einbringen wollen und Stimme für die Schwachen sind."

Der Landesbischof diskutierte auf Einladung der Initiative "UnternehmerPerspektiven" der Commerzbank AG. Gesprächspartner waren Martin Blessing, Sprecher des Vorstands der Commerzbank, Hans-Eberhard Koch, Vorsitzender der Geschäftsführer und Gesellschafter der Witzemann GmbH sowie Wolfgang Palm, Geschäftsführer der Papierfabrik Palm. Moderiert wurde die Podiumsdiskussion im Mercedes-Benz Museum von Jan Hofer, Chefsprecher der Tagesschau.

Stuttgart, 23. Oktober 2008

Christian Tsalos
Pressesprecher