Medien können Anwälte der Menschenwürde sein
Landesbischof Weber warnt die Medien, Einschaltquoten zu vergöttern
Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig
28. April 2006
Braunschweig/Mainz. Landesbischof Dr. Friedrich Weber hat die Medien davor gewarnt, das Leben für die Unterhaltung zu instrumentalisieren. Der Ausverkauf menschlicher Würde schreite fort, wo die Mechanismen des Marktes wie Einschaltquoten und Marktanteile um jeden Preis vergöttert werden, sagte er bei einer Tagung des ZDF zum Thema „Medienkompetenz“ am Freitag, 28. April, in Mainz.
Die Medien bezögen einen wichtigen Teil ihrer Autorität daraus, dass sie Anwälte der Menschenwürde sein können: „Wo Gewalt und Intimität zur bloßen Unterhaltung werden, überschreiten die Medien eine Grenze, die ihnen durch die Unantastbarkeit der Menschenwürde gesetzt ist,“ so der Landesbischof. Die Kirchen betrachteten die Medien als Instrumente der sozialen Kommunikation im Dienste der Menschen.
Weber plädierte für eine stärkere Förderung der Medienkompetenz insbesondere von Kindern und Jugendlichen. Sie müssten lernen, eigenständig und verantwortlich mit den Medien umzugehen. Deswegen müsse der Umgang mit Medien integraler Bestandteil jeder Bildungsarbeit sein. Stärkung der Medienkompetenz bedeute, Fernsehen und Computer nicht nur zu benutzen, sondern zu beherrschen und diese selbstgesetzten Zwecken unterzuordnen.
Wolfenbüttel, 28. April 2006
Michael Strauß
Pressesprecher