Bayerisches Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen appelliert an Fußballfans

„Nazis ins Abseits!“ - Wachsamkeit gegen Rechtsextremismus bei der Fußballweltmeisterschaft

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

24. April 2006

Mit einem Appell an die deutsche Öffentlichkeit und insbesondere alle Fußballfans hat sich das „Bayerische Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen“ erneut zu Wort gemeldet. Zum Abschluss der jüngsten Sitzung unter Leitung von Landesbischof Dr. Johannes Friedrich formulierten die Teilnehmenden einen Aufruf an alle demokratischen Kräfte, sich abzugrenzen von rechter Gewalt und rechtsextremem Gedankengut, die am Rande des internationalen Fußballturniers möglicherweise auftreten könnten. Am Eröffnungstag des Fußballgroßereignisses, Freitag, 9. Juni, wird das Bündnis im Anschluss an den ökumenischen Eröffnungsgottesdienst der WM im Münchner Liebfrauendom ab 12.00 Uhr mit einem Stand am Marienplatz über seine Arbeit informieren. Zahlreiche prominente Mitglieder des Bündnisses werden dort für Gespräche zur Verfügung stehen.

Der Appell im Wortlaut:

„Wir fordern alle demokratisch denkenden Menschen auf, sich bewusst und öffentlich abzugrenzen von rechtsradikaler Gewalt und neonazistischem Gedankengut. Besonders die Fußballfans in Deutschland und auf der ganzen Welt bitten wir um erhöhte Wachsamkeit und die Bereitschaft, für die Grundwerte unserer Demokratie und damit für ein positives Bild des heutigen Deutschlands vor der Weltöffentlichkeit einzutreten und dieses Bild nicht in Misskredit zu bringen. Zeigen wir bei der WM gemeinsam den Rechten die rote Karte!

Dankbar nehmen wir einen Brief von DFB-Präsident Theo Zwanziger an Landesbischof Dr. Johannes Friedrich zur Kenntnis, aus dem klar ersichtlich ist: Der Deutsche Fußball-Bund weiß um seine Verantwortung und trägt beispielsweise mit der entsprechenden Schulung von Mitarbeitern zur Wachsamkeit gegenüber Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Gewaltbereitschaft bei.

Das „Bayerische Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen“ wird im Umfeld der WM, aber auch darüber hinaus, in seinen Bemühungen nicht nachlassen, sich für die Wahrung demokratischer Werte und gegen den Rechtsextremismus einzusetzen.

Das Bündnis für Toleranz – Demokratie und Menschenwürde schützen konstituierte sich im Juli 2005. Es wird getragen von Hermann Balle, 1. Vorsitzender des Verbands Bayerischer Zeitungsverleger e.V.; Günther Beckstein, Stellv. Ministerpräsident des Freistaates Bayern; Uwe Brandl, Präsident des Bayerischen Gemeindetages; Albin Dannhäuser, Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands e.V.; Johannes Friedrich, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern; Manfred Hölzlein, Präsident des Verbandes der Bayerischen Bezirke; Hans Käfler, Landesvorsitzender des Verbandes der Lehrer an beruflichen Schulen in Bayern e.V.; Martina Kobriger, Präsidentin des Bayerischen Jugendrings; Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern; Günther Lommer, Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbands e.V.; Randolf Rodenstock, Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.; Hans Schaidinger, Vorsitzender des Bayerischen Städtetages; Max Schmidt, 1. Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbands; Siegfried Schneider, Staatsminister für Unterricht und Kultus; Fritz Schösser, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Bezirk Bayern; Josef Schuster, Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern; Ursula Walther, Landesvorsitzende des Bayerischen Elternverbands e.V.; Hans-Martin Weiss, Vorsitzender des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Bayern; Friedrich Kardinal Wetter, Erzbischof des Erzbistums München und Freising; Theo Zellner, Präsident des Bayerischen Landkreistages

München, den 24. April 2006

Susanne Hassen
Pressesprecherin