Bischofs-Botschaft: Verantwortung für Heimkinder

Landesbischof Frank O. July findet Aufarbeitung der Geschehnisse wichtig

Evangelische Landeskirche in Württemberg

20. Februar 2009

Stuttgart. Dass es in den 50er und 60er Jahren auch in evangelischen Kinder- und Jugendheimen zu "pädagogischen Entgleisungen" gekommen ist, bedauert der evangelische württembergische Landesbischof Frank Otfried July in seiner neuen Videobotschaft. Zu sehr habe man sich unreflektiert pädagogischen Zeitgeistvorstellungen angepasst, der Geist mancher Erziehungs- und Führungskonzepte sei in manchen Bereichen weit weg gewesen von dem, was christliches Miteinander ausmache: "dem Nächsten dienen" und "im Nächsten Gottes Geschöpf sehen".

Die Rückschau und Aufarbeitung des Unrechts in den Heimen sei wichtig wegen der betroffenen Menschen, für die die Kirche bis heute ein Stück Verantwortung trage, so der Bischof weiter. "Ich finde es gut, wenn wir dort um Entschuldigung und Vergebung bitten, wo Menschen einander Unrecht getan haben, wo jungen Menschen durch evangelische Einrichtungen Unrecht geschehen ist", sagt July. Vieles könne man selbst bei bestem Willen nicht mehr gut machen. Man könne jedoch lernen, verändern und neues Gutes schaffen. "Man darf und kann neu anfangen", so der Bischof.

Das Bischofs-Video ist zu sehen unter:
http://www.kirchenfernsehen.de/index.php?id=6&flv=433&play=1


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20. Februar 2009