„Ein theologisch erfahrener Kirchenmann“

Kirchenpräsident Helge Klassohn zur Wahl Joseph Ratzingers zum Papst

Evangelische Landeskirche Anhalts

Kirchenpräsident Helge Klassohn hat den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Erwin Josef Ender, zur Wahl von Papst Benedikt XVI. beglückwünscht. Mit Joseph Ratzinger sei ein zutiefst um den Dienst an der Wahrheit des Evangeliums bemühter Theologe zum Papst gewählt worden und ein im Predigtamt der Kirche erfahrener Kirchenmann. „Wir wünschen ihm Gottes Segen für einen allein an Christus orientierten Dienst, für ein unerschrockenes Friedenszeugnis, für ein unmissverständliches Eintreten für Gerechtigkeit und Solidarität in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und für das Bestreben, Wahrheit, Freiheit und Barmherzigkeit auch im Dienst der kirchlichen Leitung beieinander zu halten“, betonte der Kirchenpräsident.

Unvergessen sei Ratzingers Beitrag zu den auch ökumenisch weiterführenden Beschlüssen des II. Vatikanischen Konzils. Er wünsche sich nun, dass Papst Benedikt XVI. daran anknüpfen könne, „damit wir in der Weltchristenheit gemeinsam auf dem Wege zur Einheit der Kirche ‚in versöhnter Vielfalt’ vorankommen“ Bei aller Unterschiedlichkeit der theologischen Positionen zwischen der Römisch-Katholischen Kirche und den Kirchen der Reformation müssten die Impulse aus der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ mutig aufgenommen werden. „Wir müssen den Menschen das Evangelium in einer zeitgemäßen, zum Glauben ermutigenden, das Gewissen anrührenden und befreienden Sprache verkündigen“, betonte Klassohn.

Mit Blick auf die Situation in den evangelischen und katholischen Gemeinden, führte der Kirchenpräsident an, viele Menschen dort warteten auf das gemeinsame Bekenntnis „zu Jesus Christus als dem einen Herren auf Basis der einen Taufe“. In manchen Bereichen, etwa bei konfessionsverschiedenen Ehen, gebe es drängende und belastende Probleme. Der Kirchenpräsident bekräftigte seinen Wunsch, „dass wir der Versuchung widerstehen, in der Konsequenz des eigenen Denkens und der eigenen Tradition nur ‚allein für uns’ als Kirche Jesu Christi leben zu wollen“.

Dessau, 20. April 2005

Johannes Killyen
Pressesprecher