Jedes einzelne Leben zählt

LWB-Generalsekretär besucht Flüchtlingslager Dadaab in Kenia

Lutherischer Weltbund (LWB)

27. Juli 2011

Genf, 27. Juli 2011 (LWI) – Eine Delegation des Lutherischen Weltbundes (LWB) unter der Leitung von Generalsekretär Pfr. Martin Junge wird vom 31. Juli bis 3. August Kenia und dort vor allem das Flüchtlingslager Dadaab besuchen. Das Lager, in dem sich derzeit 388.804 Flüchtlinge überwiegend aus Somalia aufhalten, wird von der LWB-Abteilung für Weltdienst (AWD) geführt und verwaltet.

Die Delegation, der der LWB-Vizepräsident für die Region Afrika, der Tansanier Bischof Alex G. Malasusa, sowie der äthiopische Kirchenpräsident Pfr. Dr. Wakseyoum Idosa Negeri und die beiden Bischöfe der zwei kenianischen Mitgliedskirchen des LWB, Zachariah W. Kahuthu und Walter E. Obare Omwanza, angehören, wird Gespräche mit der kenianischen Regierung, mit Botschaften, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und der nationalen Kirchenleitung führen. Mitreisen wird auch AWD-Direktor Pfr. Eberhard Hitzler.

„Es geht uns darum, uns ein eigenes Bild von der Katastrophe am Horn von Afrika zu machen und zu sehen, wie die Kirchen vor Ort zusammen mit der AWD auf diese Herausforderung reagieren. Mit der Reise wollen wir auch unsere tiefe Solidarität mit den betroffenen Menschen am Horn von Afrika auszudrücken“, sagte der Generalsekretär. „Wir wollen uns bedanken für die grosse Bereitschaft der Kenianerinnen und Kenianer, so viele Flüchtlinge aufzunehmen, die vor Gewalt und Hunger aus ihren Ländern geflohen sind, und sind beeindruckt von der grossen Hilfsbereitschaft der dortigen Bevölkerung, die oft selbst unter Nahrungsmittelknappheit leidet.“

Derzeit kämen täglich rund 1.300 neue Flüchtlinge im Lager an, so Hitzler. „Dadaab platzt aus allen Nähten und wir müssen dringend nach weiteren Unterbringungsmöglichkeiten suchen. So gilt es derzeit, die 28.061 Menschen vor den Toren des Lagers angemessen zu versorgen.“ Hitzler weist auf die grosse Solidarität unter der afrikanischen Bevölkerung hin, ohne die die Katastrophe ein noch schrecklicheres Ausmass angenommen hätte.

Die Lage in Somalia ist weiterhin kritisch, sodass mit einer Zunahme der Zahl der Flüchtlinge gerechnet werden muss. Der LWB verantwortet durch die AWD mit rund 120 Mitarbeitenden die Organisation des Lagers, stellt SozialarbeiterInnen und Sicherheitskräfte zur Verfügung, um den Betrieb des Lagers, das ursprünglich für 90.000 Menschen geplant war, sicherzustellen. Auch die Lage in Äthiopien, wohin mehr als 120.000 SomalierInnen geflohen sind, die ebenfalls vom LWB betreut werden, spitzt sich nach neuesten Informationen zu. 

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