Liebeserklärung aus heiterem Himmel

Fischer: Glaube an die Auferstehung gründet auf Zugesagtes und Erfahrenes

Evangelische Landeskirche in Baden

Der Osterglaube lässt sich nur bezeugen, nicht beweisen. „Jesus Christus ist gestorben und auferstanden“, dieses Bekenntnis, einer der ältesten Texte des Neuen Testaments, stehe am Anfang des österlichen Glaubens, sagte Landesbischof Ulrich Fischer am Ostersonntag in der Karlsruher Stadtkirche. In seiner Predigt machte Fischer deutlich, dass Osterglaube sich nicht auf äußerlichen Beweisen, sondern auf der lebensschaffenden Kraft der Begegnung mit Gott gründe.

Selbst offenkundige Beweise hätten nicht die Kraft, Menschen zum Glauben an den Auferstanden zu führen, so Fischer. „All solche Beweise helfen nichts, um dem Glauben Gewissheit zu verschaffen“, sagte der Landesbischof. Was man beweisen und sehen könne, mache nicht glücklicher, gebe dem Leben keinen Sinn. Auch die Bibel wolle keine Beweise liefern, sondern bezeuge Erfahrungen, in denen sich das Leben der Menschen durch die Begegnung mit dem auferstandenen Christus verändert habe: „Kranke erhalten Kraft, ihre Krankheit zu tragen, Traurige werden fröhlich, Zweifelnde beginnen zu glauben, Hoffnungslose lernen wieder lachen und schöpfen Kraft. Neues anzugehen, Sünder werden begnadigt, Menschen finden heraus aus dem Tal des Jammerns, das unser gesellschaftliches Zusammenleben derzeit so schwer erträglich macht.“ Wo der Auferstandene in ein Leben trete, entstünden neue Chancen des Lebens.

Eine Liebeserklärung aus heiterem Himmel sei das Evangelium, die frohe Botschaft von der Auferstehung, umschrieb der Landesbischof den Osterglauben. Gott spreche aus heiterem Himmel sein Ja  zum Leiden und Sterben Jesu Christi. „Damit wird Menschen klar: Mit dem Tod Jesu war es nicht aus, er ist unter uns mit seiner lebensschaffenden Kraft.“ Wenn Menschen dieses Zeugnis der Auferstehung annähmen, würden sie gläubig und gerettet. „Osterglaube ist nicht beweisbar, und doch ist er eine Wirklichkeit, eine uns verändernde Wirklichkeit.“

Karlsruhe, 11. April 2004

Marc Witzenbacher
Pressesprecher