Bischof Hein: Die Botschaft des Karfreitags lautet Versöhnung

Hilflosigkeit angesichts des Leides damals wie heute – Durch Leiden und Sterben Jesu kommt Gottes Heil in die Welt

Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

09. April 2004

Die Botschaft des Karfreitags und des Kreuzes Jesu lautet Versöhnung. Dies sagt der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Dr. Martin Hein, in seiner Predigt am Karfreitag in der Kasseler Martinskirche (10 Uhr). Heute wie zur Zeit Jesu herrsche breite Hilflosigkeit angesichts des menschlichen Leides, wo und wie immer es sich zeige, konstatiert Hein in seiner Predigt.

Nach dem Tod Jesu gibt es keine Rechtfertigung mehr, Menschenopfer zu fordern

Das Leiden und Sterben Jesu lasse sich allerdings nicht angemessen interpretieren, wenn man es rein innerweltlich auffasse. Dann wäre es geschichtlich verwechselbar und könnte wie alles Leid auf Erden lediglich Mitgefühl wecken. Für den christlichen Glauben bedeute das Kreuz Christi ungleich mehr. Es gehe darum, im Kreuz Jesu die Paradoxie zu erkennen: Durch den Tod eines Einzelnen sei Gottes Heil in die Welt gekommen. Mit dem Tod Jesu habe  zugleich der Gedanke des Opfers sein endgültiges Ziel erreicht: Niemand dürfe nach dem Tod Jesu Menschenopfer fordern oder rechtfertigen. „Dies gilt für Religionen und Weltanschauungen, aber auch für Politik und Wirtschaft“, betont Hein. Der Tod Jesu signalisiere vielmehr die endgültige Versöhnung zwischen Gott und Mensch. Davon gehe der Impuls aus, sich auch für Versöhnung zwischen Menschen einzusetzen, gleich welcher Nation oder Religion sie angehörten. Das Kreuz sei somit nicht Symbol der Gewalt, sondern bleibendes mahnendes Zeichen für Frieden und Versöhnung, erklärt der Bischof.

Kassel, 09. April 2004

Karl Waldeck
Pressesprecher