Geigen, Gummistiefel und Gitarren
Klassisch und poppig – hochkarätige Musik auf dem Ökumenischen Kirchentag
Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT)
09. April 2003
Neben thematischen Debatten über Frieden und Weltordnung, Sozialreformen oder gemeinsame Werte unter den Religionen der Welt wird ein vielfältiges Musikprogramm dem Ökumenischen Kirchentag (OEKT) vom 28. Mai bis 1. Juni Farbe geben.
Ein „Gesprächskonzert“ des Stuttgarter Bach-Collegiums und der Gächinger Kantorei unter Helmuth Rilling mit dem zeitgenössischen polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki zum Credo, dem christlichen Glaubensbekenntnis, gehört ebenso dazu wie der Auftritt einer Gruppe ehemaliger Minenarbeiter aus Südafrika vor dem Brandenburger Tor. Deren Name, Gumboots, sagt, womit sie einen Rhythmus erzeugen, der die Menschen und den Boden in Schwingung versetzt: mit den Absätzen und Sohlen ihrer früheren Arbeits-Gummistiefel – aber auch mit ihren Stimmen.
Das Stampfen der Gumboots ist Teil eines „Wandelkonzerts“ am Samstagabend, bei dem es unter dem Titel „Stimmen der Welt“ auf drei Bühnen eine bunte Mischung zu hören gibt: einen bulgarischen Männerchor und Kathy Kelly aus der gleichnamigen Family, Brenda Jackson und Die Prinzen aus Leipzig.
Am Donnerstagabend werden an einem Konzert vor dem Brandenburger Tor unter anderen Hartmut Engler und Freunde von Pur beteiligt sein. In der Berliner Waldbühne treten am selben Abend Stars der christlichen Musikszene auf, unter ihnen die Bands Beatbetrieb und Normal Generation, B3, Hutch und W4C, Judy Bailey und Sarah Brendel.
Weitere musikalische Anziehungspunkte sind Konzerte mit Fury in the Slaughterhouse oder dem Flötisten Hans-Jürgen Hufeisen, mit Gen Rosso aus Italien oder Liedermacher(inne)n von Wolf Biermann bis Clemens Bittlinger, von Birgit Kley bis Gerhard Schöne – um nur einige der Bekanntesten zu nennen. Neue geistliche Lieder und Taizé-Gesänge erklingen auf dem OEKT ebenso wie HipHop und Jazz.
Ein – auch sehr sehenswertes – Klangerlebnis an historisch reizvollem Ort bieten Bläserinnen und Bläser am Samstagnachmittag des OEKT in Potsdam. Für „100 Jahre Hofmusik von Friedrich II. bis Friedrich Wilhelm IV.“ sind im Programm „mehr als1000 Bläser“ angekündigt; wahrscheinlich werden sich auf dem „Mopke“ vor dem Neuen Palais im Park von Schloss Sanssouci sogar an die 5000 mit Trompeten, Posaunen, Hörnern und Tuben versammeln.
Ganze 25 Seiten füllt im Programm des OEKT das Angebot an Liturgie und Kirchenmusik – zusätzlich zu den mehreren hundert Gottesdiensten in Kirchen, Hallen und unter freiem Himmel, in denen ebenfalls musikalische Akzente gesetzt werden. Die Halle 23 der Berliner Messe wird für drei Tage zur Halle der Kirchenmusik und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche zum Kirchenmusik-Schaufenster.
Bachs h-moll-Messe wird auch zum Mitsingen angeboten. Ein Credo-Oratorium in 15 Bildern und das Moabiter Requiem In Tyrannos gehören zu den herausragenden Beispielen heutiger, neu komponierter Kirchenmusik. Unter den Uraufführungen beim OEKT ist mit Jakob auch ein getanztes Oratorium nach Motiven von Thomas Mann.
Musik, Theater und Kleinkunst gibt es außerdem von morgens bis abends in den Treffpunkten: Gospel, Kabarett, Musiktheater, Rock, Pop, Soul, Tanz und Bewegung.
Bei dieser Fülle und Vielfalt ist ziemlich sicher: Es ist für alle und für jeden Geschmack etwas dabei.
Anmelden zum Ökumenischen Kirchentag oder sich über das Ereignis weiter informieren können Sie sich unter http://www.oekt.de/ oder der Service-Telefonnummer 030 / 234 55 555.