„Den neuen Wegen vertrauen“

Osterbrief des Landesbischofs an die bayerischen Gemeinden

Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Der bayerische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich hat in seinem diesjährigen „Osterbrief an die Gemeinden“ Christinnen und Christen Mut gemacht, gerade in Zeiten des Wandels Gottes Wegen zu vertrauen und sie aufgerufen, Zeugen für das Evangelium zu sein, das den Menschen zu aller Zeit Hoffnung und Orientierung zu geben vermag.
 
In den Sorgen und Nöten der Gesellschaft, dem Bangen um wirtschaftliche Verhältnisse, um Terror, Naturkatastrophen und Kriege scheine Zukunft nichts mehr Verlockendes zu sein, auf das man seine Hoffnung setzen könne. Die Gesellschaft befinde sich in einem starken Umbruch, das Unbekannte mache vielen Angst. Auch die Kirche stehe vor notwendigen Veränderungen, neue Wege müssen auch hier beschritten werden. Gerade in diesen unklaren Situationen, wenn Neues bevorstehe, brauche es klare Orientierung.

„Wir Christen sind glücklich, weil wir aus der Bibel solche Orientierung beziehen können. Wer in seinem Leben Situationen kennen gelernt hat, in denen ihm oder ihr die biblische Botschaft Orientierung gegeben hat, weiß, welch große Hilfe dies sein kann“, so Friedrich. Bei allen Schwierigkeiten müsse man nicht verzagen, denn getragen von der Botschaft könne man diese Herausforderungen, auch die Herausforderungen in unserer Kirche, angehen.

Einen deutlichen Akzent legte der Landesbischof auf den Auftrag  der Kirche, die befreiende und froh machende Botschaft von der Liebe Gottes weiterzusagen: „Wir wollen versuchen, noch profilierter als bisher deutlich zu machen, welches der christliche Beitrag zur Orientierung in unserer modernen Welt ist. Wir müssen dort vorhanden sein und gesprächs- und hilfsbereit sein, wo Menschen uns als Kirche, uns als Christen brauchen.“

Aufgabe der Kirche sei deshalb, „sensibler zu sein für die Anliegen der Menschen, dass wir die Schätze unseres Glaubens für die Menschen mit ihnen gemeinsam heben wollen, dass wir den Missionsauftrag, den uns unser Herr gegeben hat, ernst nehmen, indem wir fröhlich und selbstbewusst unseren Glauben leben“. Jedes Mitglied der evangelisch-lutherischen Kirche sei deshalb aufgerufen, so der Landesbischof weiter, im täglichen Leben deutlich zu machen, „warum wir glauben, warum es für unser Leben hilfreich ist, zu wissen, dass Gott uns liebt, uns annimmt, unabhängig von unserer Leistung. Wenn wir alle dies tun, dann wird unsere Kirche weiterhin etwas ausstrahlen vom Licht des Evangeliums.“

München, 06. April 2004

Andrea Seidel
Pressesprecherin