Das Buch der Bücher für Kinder

Vom „Kleinen Katechismus“ bis zur „Bravo“-Bibel

Evangelische Kirche der Pfalz

01. September 2009

Speyer. Bibeln für Kinder haben eine lange Tradition. Dabei ging und geht es stets um die Frage: Wie können die Inhalte der Bibel, die selbst kein Buch für Kinder ist, jungen Menschen vermittelt werden? Pfarrer Michael Landgraf, Vorsitzender des Pfälzischen Bibelvereins, hat eine Ausstellung zum Thema Kinderbibel gestaltet, die jetzt im Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer präsentiert wird.

Kirchenpräsident Christian Schad eröffnete die Kinderbibel-Ausstellung am Dienstag. Kinderbibeln seien für eine Kirche wie die evangelische, die die Heilige Schrift als alleinige Grundlage und Norm des christlichen Glaubens habe, ein zentrales Thema, sagte Schad. Kinder müssten mit der „Ur-Kunde“ des christlichen Glaubens bekannt gemacht werden, um sie auf diese Weise zu einem verantworteten und selbstständigen Christsein zu ermutigen. Heute seien Kinderbibeln nicht nur für, sondern vor allem auch von Kindern. „Kinder werden hier ernst genommen als selbstständige religiöse Entdecker.“ Der Kirchenpräsident verwies in diesem Zusammenhang auch auf den umfangreichen Bestand an Kinderbibeln in der Bibliothek und Medienzentrale der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Auf 14 Tafeln stellt Landgraf den langen Weg der Kinderbibel vor. Der Bogen spannt sich von der Zeit der frühen Christenheit über die ersten Bibeln für „Kinder und Unverständige“ in der Reformationszeit bis zu den Lernbibeln für Schule und Gemeinde im 18. und 19. Jahrhundert. Ein besonderer Schwerpunkt gilt den Kinderbibeln des 20. Jahrhunderts. Im Blick auf die Gegenwart listet das Projekt empfehlenswerte Kinderbibeln auf. In einem Bibelkoffer stehen zahlreiche aktuelle Kinderbibeln zur Lektüre im Lesesaal bereit. Welche Kriterien machen eine gute Kinderbibel aus? Wie kann das kreative Potential der Kinder für die Aneignung biblischer Texte fruchtbar gemacht werden? Diesen Fragen geht der abschließende Teil der Ausstellung nach. Eine Präsentation von 20 Kinderbibeln aus verschiedenen Jahrhunderten rundet die Schau ab.

„Zeitreise, Orientierungshilfe und Kreativimpuls“ für Eltern und Religionslehrer, Gemeindemitarbeiter, Bibliothekare und Buchhändler ist das in Verbindung mit der Ausstellung erschienene Buch „Kinderbibel damals – heute - morgen“ von Michael Landgraf. „Es möchte all denen eine Hilfe sein, die dem Phänomen Kinderbibel nachgehen wollen“, erklärt der Autor.

Das Kinderbibel-Projekt von Pfarrer Michael Landgraf wird an mehreren Standorten in Deutschland sowie in der Schweiz und ab 2010 auch in Österreich gezeigt. EKD-weit wird die Ausstellung am 15. Oktober in Erfurt im Rahmen des bundesdeutschen Kindergottesdienst-Gesamttages eröffnet.

Hinweis: Die Ausstellung „Kinderbibeln damals – heute – morgen“ im Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz, Domplatz 6, Speyer, läuft bis 5. Februar 2010, Montag bis Donnerstag, 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 13 Uhr, jeden zweiten Donnerstag im Monat 8 bis 19 Uhr. Gruppenführung nach Anmeldung unter Telefon 06232 / 667 - 182. Weitere Informationen bei Michael Landgraf, RPZ Neustadt, Telefon 06321 / 487180 oder 33559, E-Mail: michael.landgraf@evkirchepfalz.de. Das Buch „Kinderbibel damals-heute-morgen“ von Michael Landgraf ist im Verlag der Buchhandung Quodlibet erschienen und kostet 12,95 Euro. ISBN: 978-3-941920-00-2.

Über einen umfassenden Bestand an Kinderbibeln verfügt auch die Bibliothek und Medienzentrale der Evangelischen Kirche der Pfalz, Speyer, Rossmarktstrasse 4. Einen Auszug aus dem aktuellen Verleihprogramm bietet das Themenheft „Kinderbibeln“, im Internet abrufbar unter www.kirchenbibliothek.de, Themenhefte und Neuerwerbungen. (lk)

01. September 2009
 
Evangelische Kirche der Pfalz
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