Diakonie und Caritas verstärken ihre Hilfen im Irak

Kirchliche Hilfswerke bitten um Spenden für Menschen in Not

Diakonisches Werk der EKD (DW)

04. April 2003

Angesichts der unvermindert heftigen Kämpfe im Irak wollen die Diakonie Katastrophenhilfe und Caritas international ihre Hilfen für die Not leidende Zivilbevölkerung verstärken. Beide Hilfsorganisationen verfügen über ein Netz von Partnern vor Ort, das eine umfassende Unterstützung ermöglicht.

Die Diakonie will gemeinsam mit ihrem weltweiten Verbund von Kirchen und Hilfsorganisationen ACT ("Kirchen helfen gemeinsam") Programme mit einem Volumen von knapp fünf Millionen Euro umsetzen. Das internationale Caritas-Netzwerk plant für die kommenden drei Monate im Irak Hilfsmaßnahmen in Höhe von mehr als acht Millionen Euro. Damit sollen 260.000 Bedürftige versorgt werden.

Viele Menschen im Irak haben sich in Kirchen, Schulen und Moscheen geflüchtet, in der Hoffnung, dort vor den Bombenangriffen geschützt zu sein. Sie erhalten Lebensmittel, Trinkwasser, Decken und Medikamente. Vorrangig versorgt werden besonders Bedürftige wie unterernährte Kinder, Schwangere und stillende Mütter. Für Medikamentenlieferungen in den Irak haben Diakonie und Caritas bislang insgesamt mehr als eine halbe Million Euro zur Verfügung gestellt.

Mehrere hundert Mitarbeiter der Caritas- und Diakonie-Partner gewährleisten, dass die Menschen im Irak bereits während des Krieges die notwendige Hilfe erhalten. Ärzte, Krankenschwestern und Wasser-Experten arbeiten in Gesundheitszentren, die über das ganze Land verteilt sind. Die Zentren wurden schon vor dem Krieg mit Hilfsgütern ausgestattet und sind in der Lage, autark zu arbeiten.

"Die Menschen im Irak brauchen eine verlässliche Unterstützung, die strikt unabhängig, unparteilich und neutral organisiert sein muss", erklärte die Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe, Hannelore Hensle, bei einer Pressekonferenz in München. "Der lange Atem der kirchlichen Katastrophenhilfe ist mehr denn je gefragt. Deshalb sind wir dringend auf Spenden angewiesen."

Der Leiter von Caritas international, Martin Salm, betonte: "Angesichts der zunehmend schwierigen Lage der Zivilbevölkerung ist es wichtig, im Land selbst Hilfe zu leisten. Wir haben die Caritas Irak bereits in den vergangenen Jahren unterstützt. Deren Mitarbeiter können den Not leidenden Menschen jetzt umfassend helfen. Wir müssen uns nicht darauf beschränken, an den Grenzen zu stehen und zu warten, bis Flüchtlinge kommen."

Beide Organisationen bereiten sich zudem gemeinsam auf die Versorgung von Flüchtlingen in der Türkei vor. Im Rahmen des "Nothilfe-Konsortiums für Irak" werden im irakisch-iranischen Grenzgebiet bereits 800 Menschen betreut, die vor den Bombardierungen geflohen sind. Sie erhalten dort Lebensmittel und Wasser.

Für die Hilfe in den Ländern des Mittleren und Nahen Ostens ist die Diakonie Katastrophenhilfe dringend auf Spenden angewiesen, Kennwort "Irak".

Spendenkonten:

Diakonie Katastrophenhilfe:
Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70
oder online über dasInternet
www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

Caritas International:
Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00
oder online über das Internet
http://spende.caritas-international.de/

4. April 2003
Miguel-Pascal Schaar
Pressesprecher
des Diakonischen Werkes der EKD