Synode sagt Ja zu Einsparungen über 10 Millionen Euro

Konkrete Umsetzung soll bis Herbst feststehen

Evangelische Landeskirche in Württemberg

17. Juli 2010

Die Württembergische Evangelische Landessynode hat sich dafür ausgesprochen, in Zukunft jährlich 10,17 Millionen Euro einzusparen. In welchen Arbeitsbereichen konkret gekürzt wird, soll bis zur nächsten Tagung der Synode im Herbst 2010 feststehen.

Bereits am Donnerstag hatte eine gemeinsame Arbeitsgruppe (AG Zukunft) der Synode und des Evangelischen Oberkirchenrates eine Kürzungsliste vorgelegt, die von der Synode kontrovers diskutiert wurde. Bisher sind die größten Einsparungen beim Pfarrdienst geplant: drei Millionen Euro sollen bis 2019 jährlich reduziert werden, vor allem dadurch, dass Pfarrern die Möglichkeit eröffnet wird, ab 60 in den Vorruhestand zu gehen. Erste Maßnahmen der im Einzelnen noch zu auszuarbeitenden Kürzungsliste sollen im Haushaltsplan für 2012 umgesetzt werden, im Jahr 2019 sollen die letzten Kürzungsvorhaben realisiert sein.

Der Finanzdezernent der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Martin Kastrup, gab heute zu bedenken, dass der angepeilte Kürzungsbetrag von 10 Millionen Euro jährlich möglicherweise nicht ausreicht. Als Gründe nannte er: Laufende Kosten – auch zur Unterhaltung kirchlicher Gebäude – könnten stärker steigen als erwartet und das Kirchensteueraufkommen könnte sich aufgrund von Konjunktureinbrüchen oder Steuerreformen schlechter entwickeln als jetzt angenommen. „Mit dem Wissen um die hohe Anfälligkeit des umgebenden Wirtschaftsrahmens gilt es also weiterhin sparsam und zurückhaltend zu bleiben“, sagte Kastrup. Der finanzielle Gesamtaufwand der Landeskirche sollte aus den regulären Einnahmen bestritten und nur in Ausnahmefällen durch Rücklagen gedeckt werden.

Für die Kirchengemeinden und –bezirke stelle sich die Lage „deutlich angespannter“ dar als für die Landeskirche, sagte Kastrup. Es führe kein Weg daran vorbei, Kirchengemeinden zusammenlegen, Pfarrhäuser aufzugeben und die Zahl der Kirchenbezirke zu reduzieren.

Die Vorsitzende des Finanzausschusses, Inge Schneider, warnte davor, zu viel Geld in kirchliche  Gebäude zu stecken. „Wir dürfen nicht einen immer größeren Teil der uns anvertrauten Kirchensteuer für Gebäude und Verwaltung ausgeben und werden daher nicht alle Gebäude erhalten können“. Ein nachhaltiges Immobilienkonzept müsse her, wie es die Landeskirche von den Kirchengemeinden bereits einfordere.

Stuttgart/ Freudenstadt, 17. Juli 2010

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